Temeswar (ADZ) - Bürgermeister Dominic Fritz wird Ende der Woche den wegen seiner Covid-19-Erkrankung aufgeschobenen Besuch in Bukarest nachholen und mit einigen Regierungsmitgliedern vor allem über den desolaten Zustand der Infrastruktur der Temeswarer Krankenhäuser sprechen. Der Großteil der Spitäler in Temeswar und im Kreis Temesch sei in alten, gegenwärtigen Anforderungen kaum noch entsprechenden Gebäuden untergebracht; man habe erhebliche Probleme mit Brandschutz und anderen Sicherheitsvorkehrungen, die höchstens teilweise eingehalten werden können. Fritz wolle in Bukarest mit Gesundheitsminister Vlad Voiculescu sowie mit dem Minister für EU-Fonds, Cristian Ghinea, über Investitionen in die Temeswarer Gesundheitsinfrastruktur beraten. Dies teilte Fritz am Dienstag mit.
Man müsse zum einen die vorhandene Infrastruktur sanieren und so umbauen, dass aktuelle Vorschriften auch wirklich eingehalten werden und sich Ereignisse wie in Piatra Neamț oder im Bukarester Matei-Balș-Spital nicht mehr wiederholen. Gleichzeitig müsse man aber neue Infrastrukturen schaffen, in Temeswar stünde ein neues Munizipalkrankenhaus ganz oben auf der Prioritätenliste. Den alten Plan der Robu-Administration, das Hauptgebäude der Städtischen Kliniken auf dem Areal des Botanischen Gartens zu erweitern, sei für die Fritz-Administration nicht mehr interessant, der Bürgermeister plädiere für einen neuen medizinischen Campus, der alle Kliniken und Abteilungen des Munizipalkrankenhauses beherbergen soll. Die notwendigen Grundstücke habe man bereits im Auge, eine Machbarkeitsstudie soll in diesem Jahr in Auftrag gegeben werden. Doch das Projekt bedürfe der finanziellen Unterstützung durch die Regierung, diese wolle er nun bei den Gesprächen mit den Ministern sicherstellen. Das Versprechen, in Temeswar ein onkologisches Zentrum zu bauen, müsse von der Regierung eingelöst werden, auch dieser Punkt stehe auf der Tagesordnung seines Bukarest-Besuchs. Auch für die neue Entbindungsklinik des Stadtspitals wolle er um Finanzierung anfragen, dieses Projekt sei fortgeschritten und stünde vor Baubeginn.
Im selben Zusammenhang wolle der Temeswarer Bürgermeister eine Änderung geltender Haushaltsgesetze vorschlagen, wonach für dringende Investitionen im Gesundheitswesen Ausnahmen von der Schuldenobergrenze der Kommunalbehörden gemacht werden können und diesen erlaubt werden soll, sich direkt von der Regierung Geld auszuleihen.