Temeswar (ADZ) – In einer zu Silvester veröffentlichten Neujahrsbotschaft hat Bürgermeister Dominic Fritz die Bilanz des vergangenen Jahres gezogen und vor allem darauf hingewiesen, dass sich die Dinge in der Temeswarer Verwaltung in die richtige Richtung bewegen würden. 2021 sei kein leichtes Jahr gewesen, er habe tagtäglich dafür kämpfen müssen, um für die Stadt lebensnotwendige Projekte voranzubringen, die Verwaltung auf einer neuen Basis aufzustellen und langfristige Pläne zu schmieden. Es sei seiner Adminis-tration gelungen, 2021 100 Millionen Lei aus EU-Mitteln heranzuziehen, eben weil einige stockende Projekte wieder aufgenommen werden konnten und mit manchen Infrastrukturvorhaben richtig begonnen wurde. Über 240 Millionen Lei, eine Rekordsumme, habe die Stadt für Arbeiten an Straßen, Schulen und Spitälern bezahlt, das von ihm gegründete Projektezentrum der Stadt Temeswar habe 11 Millionen Lei für insgesamt 115 Kultur-, Sport- und Jugendprojekte ausgegeben.
Fritz sei sich gewiss, dass er auch Entscheidungen treffen musste, die auf wenig Verständnis gestoßen sind, die jedoch dringend waren, eben weil seine Vorgänger, aus rein wahltaktischen Gründen, sie immer wieder verschoben hätten. Es handele sich hierbei insbesondere um die Erhöhung des Fernwärmepreises sowie um die Erhöhung der Grund- und Gebäudesteuer. Seine Verwaltung glaube aber an die Zukunft der Fernwärme und die Modernisierung von Colterm werde letztendlich gelingen.
Es bestünden zahlreiche Gründe, um auf das neue Jahr mit Optimismus zu blicken. Die Verwaltung sei offener geworden, man habe Fachleute heranziehen können und sich verstärkt auf den Bürger als Nutznießer der städtischen Dienstleistungen fokussiert. Es gäbe einen Bürgerhaushalt, man habe die öffentliche Beschaffung reformiert und arbeite an der verstärkten Digitalisierung der Arbeitsabläufe und der Verwaltungsverfahren im Rathaus. Die ersten Früchte des Digitalisierungsvorschubs werde man 2022 ernten können, man arbeite gleichzeitig auf drei verschiedenen Ebenen. Zum einen bezwecke man die vollständige Digitalisierung aller Dokumente, die von Bürgern in ihrer Beziehung zur Stadt ausgefüllt und eingereicht werden müssen: Formulare, Anträge, Anfechtungen, Beschwerden usw. Zum anderen sei man dabei, alle Verfahren, die die Beamten umsetzen müssen, um die Anträge der Bürger zu bearbeiten, ebenfalls zu digitalisieren. In dritter Linie setze man ein digitales Datenerhebungssystem um, so dass die Stadtverwaltung in Echtzeit auf brauchbare Informationen und Daten zurückgreifen kann, so dass Entscheidungen schnell und richtig getroffen werden können.
Laut Bürgermeister Fritz werde 2022 ein Jahr sein, in dem die Bürger deutliche Unterschiede im Stadtverkehr bemerken werden. Die Arbeiten am Cetății- und Bogdăneștilor-Boulevard werden fortgesetzt, die Instandsetzung der Stan-Vidrighin-Straße werde beginnen. Ebenfalls werde man an der Solventul-Unterführung arbeiten, es gäbe bereits ein ausführendes Baukonsortium. Die Bega-Brücke, die in Fortsetzung der Unterführung gebaut werden müsse, sei in Planung, genauso wie die Fabrikstädter ISHO-Brücke, in deren Fall die Bauarbeiten ausgeschrieben werden. Gleichzeitig sollen die Arbeiten an zwei neuen Fußgänger- und Fahrradbrücken über die Bega beginnen, eine auf Höhe der West-Universität, die andere in der Josefstadt. Mehrere neue Straßenbahnen sollen geliefert und eingesetzt werden, auch warte man auf die durch das Entwicklungsministerium bestellten neuen Autobusse, so dass die Verbesserungen im Nahverkehr für jedermann sichtbar sein werden.
Im Bereich Kultur rechnet Fritz mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten an den ehemaligen Kinos Victoria und Dacia, der Fortsetzung der Arbeiten am Studio-Kino und dem Josefstädter Wasserturm sowie an der MultipleXity, dem Kunst-, Technologie- und Experimentzentrum, das die Stadt bis 2023 bauen muss. Im Bildungswesen sollen die Sanierung des Carmen-Sylva-Lyzeums und die Erweiterung der Waldorf-Schule und der Allgemeinschulen Nr. 13 und 30 beginnen und die Arbeiten am neuen Campus des Nikolaus-Lenau-Lyzeums und der drei Kindertagesstätten fortgesetzt werden.
EU-Finanzierungen sollen für wichtige Instandsetzungs- und Mobilitätsprojekte herangezogen werden, daran werde man 2022 verstärkt arbeiten. Laut Fritz gehe es um PNRR-Mittel, die für die Fabrikstadt, die Schager Straße, das Dacia-Viertel und den Opernplatz beansprucht werden können, im letzten Fall wolle die Stadt einen internationalen Architektur- und Stadtplanungswettbewerb durchführen lassen.
Jedes dieser großen Projekte sei für die Stadt wichtig, aber auch im Kleinen wolle man mehr Aufmerksamkeit den Bedürfnissen der Bürger widmen. Das bedeute, dass die Reinigungsdienste, die Gestaltung der Grünflächen und Neubepflanzungen ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Für all diese Zwecke werde man 2022 mehr Geld als im vergangenen Jahr vorsehen, sagte der Bürgermeister. Er sei zuversichtlich, dass der tägliche Kampf, den er bisher geführt hat, auch weiter geführt werden wird. Sein Team aber und auch der Geist jener Temeswarer, die sich an dieser Anstrengung beteiligen, würden dafür sorgen, dass sich die Stadt nachhaltig ändere.