Bürgermeister überprüft Krankenschwestern

Lugosch (ADZ) – Neubürgermeister Claudiu Buciu deckte diese Woche auf, dass im städtischen Krankenhaus in Lugosch/Logoj Krankenschwestern zur Arbeit nach Deutschland fahren, aber weiterhin vom Krankenhaus bezahlt werden, als ob sie dort zur Arbeit gingen. Dafür habe der Bürgermeister selbst eine Krankenschwester angerufen und gefragt, ob sie am Folgetag zu einer Besprechung kommen könne. Diese hatte geantwortet, dass sie in Deutschlands zur Arbeit sei und nicht vorstellig werden könne. Im Lugoscher Krankenhaus, in dem sie beschäftigt ist, lag jedoch kein Gesuch auf Urlaub oder Freistellung vor. Angeblich soll die Vorgesetzte ein entsprechendes Dokument vorbehaltlich einer etwaigen Nachfrage zur Verfügung gehabt haben, um es zu registrieren. Ob es nun direkte Folgen für die Krankenschwester, bzw. deren Vorgesetzte gibt, die sie gedeckt hat, ist noch unklar. Es soll sich allerdings um keinen Einzelfall handeln, die Krankenschwestern würden reihum ins Ausland fahren, um ihr Einkommen aufzubessern, die Kollegen würden ihre Arbeit übernehmen, sie würden gleichzeitig auch ihr rumänisches Gehalt beziehen und ihre Urlaubstage nicht dafür aufbrauchen. Der Lugoscher Bürgermeister mahnte den Leiter des Krankenhauses zu mehr Wachsamkeit.

Noch Anfang des Monats hatte Bürgermeister Buciu veranlasst, dass zwei Schulkrankenschwestern entlassen werden sollten, weil diese grundlos die Entsendung zu einem Covid-Impfzentrum in der Stadt verweigert hätten. „Wir werden ihren Arbeitsvertrag kündigen, denn ich finde es weder menschlich noch legal, dass sie für dieselben Zuständigkeiten die Entsendung verweigern, nur weil sie keine Lust zu arbeiten haben. Dann sollen diese Damen doch zu Hause bleiben oder sich eine andere Beschäftigung suchen, wenn sie der Gemeinschaft bei diesem äußerst wichtigen Vorgang nicht beistehen wollen“, sagte Claudiu Buciu damals. Inzwischen stellte sich heraus, dass es sich bei einer um eine 65-jährige Krankenschwester handelt, die auch gesundheitliche Gründe für ihre Verweigerung nennt und die sowieso im Sommer in Rente gehen würde. Außerdem hätte sie selbst zu dem Zeitpunkt noch nicht die zweite Impfdosis bekommen, um geschützt im Impfzentrum arbeiten zu können. Die zweite Krankenschwester ist sogar schon im Rentenalter mit 67 Jahren und hat einen speziellen jährlich vom vormaligen Bürgermeister erneuerten Mitarbeitervertrag.