Temeswar - Das Projekt zur „Förderung des Konzepts einer bürgernahen Polizei, vor allem in Roma-Siedlungen und in anderen Gemeinschaften mit sozial-ökonomisch benachteiligter Bevölkerung“ nimmt konkrete Formen an. Mitte der Woche wurden, zur Ausstattung der bürgernahen Polizisten, zwei Fahrzeuge an die Polizeibehörde des Verwaltungskreises Temesch/Timis übergeben. Die Patrouillenfahrzeuge vom Typ Dacia Logan Laureate werden den Polizeiwachen in den Gemeinden Lenauheim und Sarafol/Saravale zugeteilt. Das Projekt der bürgernahen Polizei, oder Nachbarschaftspolizei, wird in der Zeitspanne 2012 – 2014 im ländlichem Raum in Rumänien umgesetzt. Es ist eigentlich die Erweiterung eines Abkommens zwischen der Schweiz und Rumänien, wobei in den vergangenen Jahren das Projekt der bürgernahen Polizei in den Städten eingeführt wurde. Die Projekterweiterung fanden die Initiatoren von rumänischer Seite vor allem in Dörfern mit größerer Roma-Bevölkerung und in Ortschaften mit Konfliktpotenzial notwendig. Als Projektpartner beteiligten sich Schweizer Experten auf diesem Gebiet, Vertreter der West-Uni in Temeswar und der Rumänischen Akademie.
Dieses Projekt der bürgernahen Polizei („Poliţia de Proximitate“), begann kurz nach dem Jahr 2000 und wurde in einer ersten Etappe in den Städten Rumäniens umgesetzt. Mit guten Resultaten soll dies erfolgt sein, sagen die Rumänen, aber auch die Schweizer Partner. Man wollte nicht unbedingt das Schweizer Modell der Nachbarschafts-Polizei 1:1 auch in Rumänien umsetzen, sagen Schweizer Fachleute, sondern das Konzept überhaupt vermitteln. Und weiter in diesem Kontext: Nicht getreu den Vorstellungen der Schweizer sollte in Rumänien die bürgernahe Polizei funktionieren, erläuterte der Leiter des Büros des Schweizer Erweiterungsbeitrags an der Botschaft in Bukarest, Thomas Stauffer, auf Nachfrage der ADZ. Entscheidend sei die Tatsache, „dass die Ziele erreicht wurden“.
Schnell einschreiten und Delikten vorbeugen, um so mehr Sicherheit im ländlichen Raum zu gewährleisten, das soll durch dieses Unterfangen gewährleistet werden. Mit Unterstützung der Schweizer Experten wird – wie vor einiger Zeit auf einer Projektpräsentation in Temeswar aufgezeigt wurde – auch ein Handbuch für die bürgernahe Polizei herausgegeben. Darin werden Erfahrungen erläutert, die man während des Projektablaufs in den Städten gemacht hat. Gedacht ist das Buch in erster Linie für Polizisten, die im ländlichen Raum das neue Konzept umsetzen sollen. Ein besonderer Stellenwert innerhalb des mit 2,3 Millionen Schweizer Franken geförderten Projekts kommt der Gründung eines Zentrums für Kultur und Linguistik in der Romani-Sprache zu. Geplant ist dies an der Polizeischule in Slatina. 2500 Polizisten werden im Bereich bürgernaher Polizei ausgebildet.
Landesweit wurden innerhalb dieses Projekts insgesamt 69 Wagen erstanden. 58 davon sind Patrouillenfahrzeuge Dacia Logan Laureate, dazu kommen zehn Geländewagen Dacia Duster Laureate und ein Kleinbus von Renault.