Hermannstadt - Unter dem Motto „Ich trage Verantwortung für Hermannstadt“ führt die Stiftung Heritas derzeit eine Online-Umfrage durch. Alle Hermannstädter sind eingeladen, ihre Meinung zu den Lebensverhältnissen in der Stadt kundzutun. Die Umfrageergebnisse fließen in die neue Stadtentwicklungsstrategie Hermannstadts ein, die Heritas im Auftrag des Rathauses bis Sommer 2014 erarbeitet.
Etwa 10 Minuten dauert das Ausfüllen des Fragebogens, den man auf der Internetseite der Stiftung unter www.heritas.ro findet. Detailliert kann man das eigene Wohnviertel bewerten sowie Transport-, Freizeit- und Bildungsangebote in der Stadt. Gefragt wird nach Bereichen, in denen die Bürger Verbesserungen für nötig halten oder welche drei Aktionen man selbst als Bürgermeister von Hermannstadt/Sibiu durchführen würde. Die Umfrage laufe noch bis Mitte Januar, teilt Michael Engel, Leiter der Stiftung Heritas mit. Bis Mitte Dezember hätten bereits 1000 Hermannstädter teilgenommen. Die meisten Teilnehmer hätten ihren Wohnsitz im Stadtzentrum, ansonsten gebe es aber eine relativ ausgeglichene Beteiligung aus dem gesamten Stadtgebiet. „Es ist noch kein repräsentativer Querschnitt, aber er gibt eine gute Richtung an“, meint Engel.
Die Umfrage ist eine von mehreren Maßnahmen, mit denen die Stiftung innerhalb eines Jahres ein umfassendes Stimmungsbild unter Bürgern, öffentlichen und privaten Institutionen und der Wirtschaft erfassen möchte. Seit einigen Monaten organisiert die Stiftung Diskussionen mit allen Akteuren der Stadtentwicklung. Regelmäßige Arbeitstreffen gibt es laut Engel mit einer Arbeitsgruppe im Rathaus, daneben werden Rundtischgespräche mit Vertretern von öffentlichen Behörden, Kultur- und Bildungsinstitutionen, Organisationen oder der Privatwirtschaft sowie thematische Expertentreffen organisiert. Mit der interessierten Öffentlichkeit möchte man neben der Umfrage auch im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen, wie des Huetplatz-Festivals, ins Gespräch kommen.
Die Informationen bilden die Grundlage für die Erarbeitung der Stadtentwicklungsstrategie 2014 – 2024. Dieses Dokument sei ein „strategisches Instrument der Stadtentwicklung“, erklärt Engel. Mit der Überarbeitung soll die existierende Strategie an maßgebliche Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit angepasst werden. Engel nennt als Beispiele das Kulturhauptstadtjahr 2007, den EU-Beitritt Rumäniens, den Ablauf der EU-Förderperiode, das Thema Energieeffizienz oder die Finanzkrise. Neben der Stadtentwicklungsstrategie soll Heritas auch einen so genannten Stadtentwicklungsplan erarbeiten (bislang PIDU). In diesem werden konkrete Maßnahmen skizziert in Vorbereitung der künftigen EU-Förderperiode.