Bokschan – Bereits bei der Begrüßung des ehemaligen Präsidenten und gegenwärtigen Parteiführers der „Volkspartei“ MP kündigte Bürgermeister Eugen Cismăneanţu an, die PNL verlassen zu haben (er hat aber bislang kein Rücktrittsgesuch abgegeben, heißt es seitens der PNL – Anm.wk) und der MP beizutreten. Die Sprechchöre riefen „Băsescu la puşcărie!“(Băsescu in den Knast!), Cismăneanţu hingegen erklärte ungerührt, er wolle durch seinen Schwenk „das einhalten, was ich meinen Wählern 2012 versprochen habe“. Was, das ließ er offen. Versicherte aber, dass viele der ehemaligen PDL-Mitglieder, die heute bei der PNL sind, dieselbe Absicht haben wie er: sich politisch Băsescu anzuvertrauen.
Băsescu hatte den Besuch mit dem Geländewagen des Sicherheitsdienstes SPP gemacht, den ihm der Staat, samt Schutzmannschaft, als ehemaligen Präsidenten zur Verfügung stellt. Auf den Straßen von Bokschan/Bocşa schallten ihm viel mehr Buh-Rufe als Applaus entgegen, nur im Saal des Kulturhauses war alles in seinem Sinn unter Kontrolle, weil das Publikum vom Bürgermeister handverlesen war: hier nahm er endlich das von ihm so geliebte Bad in der Menge. Vor dem Kulturhaus aber erschallten zwischendurch immer wieder die Sprechchöre (Allwissende sagten: der PSD-Jugend) „Băsescu in den Knast!“ und „Zurück nach Nana!“ ( das Landgut in der Donautiefebene, das seine ältere Tochter und er, mit einem in seiner Rechtmäßigkeit angezweifelten Kredit seitens der Staatsbank CEC, in seinem letzten Präsidentschaftsjahr gekauft hatten und von dem er ursprünglich behauptete, dort als Landwirt seine alten Tage verbringen zu wollen).
Băsescus Aussagen in Bokschan können kurz gefasst wiedergegeben werden: es war wunderbar, als die PDL noch unter seiner Führung wirkte, die PDL ist die einzige Partei „mit einer glorreichen Vergangenheit“, denn sie hat in 25 Jahren dreimal den Oberbürgermeister der Hauptstadt gestellt – ihn, Băsescu, nämlich – und zweimal den Präsidenten – auch ihn, Băsescu – und er, Traian Băsescu, habe sofort gewusst, dass die PDL zugrunde gehen wird, als Vasile Blaga ihr Chef wurde. Eine Ansprache und eine Pressekonferenz voller Ichismen, die von begeistertem Beifall unterbrochen wurde. Nicht zuletzt ermunterte er alle ehemaligen PDL-Mitglieder, seiner MP beizutreten, die unter seiner Führung bald die führende politische Kraft im Land sein wird. Für die Kommunalwahlen im Frühsommer habe sich die MP vorgenommen, dank seiner Führung „zwischen 10 und 15 Prozent der Stimmen“ auf sich zu vereinen. „Arrogante oder unrealistische Ziele gibt es bei mir nicht!“