Bukarest - Vorige Woche, am 18. Januar, haben die Studierenden des Masterstudiengangs für Übersetzen und Dolmetschen in deutscher Sprache an der Fremdsprachenfakultät der Universität Bukarest ihr Kursabschlussprojekt im Mehrzweckpavillon des Goethe-Instituts vorgestellt. Dort wurden ihre Professoren, Freunde sowie Neugierige zu der Vorstellung ihrer Arbeiten zum Thema „Bukarest – meine Stadt – meine Identität“, unter Betreuung ihrer Kursleiterin, der DAAD-Lektorin, Elisa Moczygemba, einer Keramikausstellung, Getränken und der Musik des hiesigen rumänischen Jazzquartetts THQ erwartet.
Auf welche Weise sie alle Bukarest mehr oder weniger geprägt hat und Teil ihrer Identität ist, veranschaulichten die Masteran dinnen und Masteranden anhand von suggestiven Abdrücken, die sie in Kooperation mit der Künstlerin Kristin Wenzel in Gips gegossen hatten. In den Abdrücken fingen sie kleine, meist architektonische Symbole von Bukarester Gebäuden, Denkmälern, Parks und sogar einen Parking-Poller auf, die für sie eine tiefere Bedeutung tragen.
Manche fühlten sich von der Natur angezogen, hier durch Grünanlagen im allgemeinen und insbesondere den Cișmigiu-Park, beziehungsweise den Văcărești-Nationalpark und -Naturschutzgebiet vertreten, welche ihnen eine Zuflucht aus der Betondschungel bietet, sie bei Freizeitaktivitäten zusammenbringt und im Zeichen der Naturwertschätzung und deren Schutzes verbindet. Für andere fungierten Gebäude im neorumänischen Stil oder die urbanen Legenden aus der kommunistischen Zeit als Bewahrer der Geschichte und Kultur der Hauptstadt und Teil ihrer eigenen Identität. Ebenfalls die Vergangenheit riefen auch einige Studierende wach, die ihre Erinnerungen aus der Kindheit, den Schuljahren, die Vertrautheit mit der unmittelbaren Umgebung ihrer Wohnung und ihre Alma Mater, die Universität Bukarest, für identitätsstiftend hielten.
Schließlich blickten ein paar Studierende hoffnungsvoll auf die Abenteuer der Stadtentdeckung sowie auf eine demokratische Zukunft, die Änderung der kollektiven Mentalität und Integration sozialer Randgruppen.
Egal ob gebürtige Bukareste-rinnen und Bukarester oder aus anderen Regionen Rumäniens stammend, ist die Hauptstadt deutlich ihnen allen ans Herz gewachsen.