Bundesjugendorchester in Rumänien und der Republik Moldau

Internationales Musikcamp mit jungen Musikern aus Ukraine, Rumänien, Republik Moldau und Deutschland

Hermannstadt/Temeswar/Arad (ADZ) - Im Rahmen des Musica Ricercata Festivals tritt das Bundesjugendorchester heute im großen Saal des Radu-Stanca-Theaters unter der Leitung von Clemens Schuldt ab 19.30 Uhr auf und  spielt Jean Sibelius‘ „Sinfonie Nr. 7“, Daniel Nelsons „The Ghost Machine Treatise“ (Die Abhandlung zur Geistermaschine) (2023) und Esa-Pekka Salonens „Helix“ for Orchestra und von Richard Strauss „Don Juan“ op. 20.  

Das Bundesjugendorchester arbeitet im Rahmen seiner rumänischen Sommertournee mit jungen Musikern und Musikerinnen aus Südosteuropa zusammen. In Form eines internationalen Musikcamps kommt das deutsche Orchester diese Woche vom 26. bis 30. Juli mit 30 weiteren Jugendlichen aus der Ukraine, Rumänien und der Republik Moldau zusammen. Rund 120 Musiker bilden zum Schluss ein großes Sinfonieorchester, das unter dem Titel „4 Nations for Europe“ gemeinsam probt. Je zehn Mitglieder des Young Symphony Orchestra of Ukraine (YsOU), der Fakultät für Musik und Theaterwissenschaften an der Temeswarer West-Universität (UVT) und des Moldovan National Youth Orchestra(MNYO) werden das Bundesjugendorchester für dieses länderübergreifende Projekt ergänzen. Unter der Leitung des deutschen Dirigenten Clemens Schuldt erarbeiten sie gemeinsam Werke u. a. von Richard Strauss, Zlotan Almashi, György Ligeti, Mieczyslaw Weinberg. Sie erarbeiten so ein gemeinsames Repertoire, das sich Werken aus allen vier Ländern widmet. Neben dem musikalischen Austausch wird es auch Raum für gemeinsame Aktivitäten und Begegnungen geben. Zum Abschluss kommen alle Musiker am 29. Juli in Temeswar, der Kulturhauptstadt Europas 2023, und am 30. Juli in Arad zusammen und präsentieren das vor Ort einstudierte Programm. 

Davor gibt es Kammermusik in der Republik Moldau mit Mitgliedern des Bundesjugendorchesters und dem litauischen Akkordeonisten Martynas Levickis in Bâl]i (27.07.) und Chi{in˛u (28.07.). Dem Bundesjugendorchester ist es ein wichtiges Anliegen, Kammermusikkonzerte auch in der Republik Moldau zu präsentieren, um das zivilgesellschaftliche Engagement des dortigen Jugendorchesters, deren internationale Kooperation und das örtliche Kulturleben zu stärken. Eine Delegation von neun Mitgliedern des Bundesjugendorchesters sowie Martynas Levickis reist in die moldauischen Städte Bâl]i und Chișinău, um Open-Air-Konzerte an kulturell bedeutenden Plätzen zu geben. 
Unterstützt wird das Projekt „4 Nations for Europe“ in Rumänien durch das Goethe-Institut und das Auswärtige Amt. 

„Das Bundesjugendorchester möchte mit seinen Konzerten ein Zeichen setzen: Neben der Sichtbarmachung von musikalischen Impulsen soll die Begegnung zur europäischen Verständigung und zur Stärkung der demokratischen internationalen Zusammenarbeit in krisenbedrohten Regionen beitragen“, so die Pressemitteilung des Orchesters. Ein Zeichen für Freundschaft und Verbundenheit zwischen Europäern setzte das Bundesjugendorchester mit einer ins Leben gerufenen Spendenaktion für das ukrainische Jugendorchester „Youth Symphony Orchestra of Ukraine“ und gemeinsamen Benefizkonzerten. Außerdem ist das Bundesjugendorchester über die European Federation of National Youth Orchestras (EFNYO) seit vielen Jahren mit dem moldauischen Jugendorchester freundschaftlich verbunden.

Das Bundesjugendorchester ist Deutschlands jüngstes Orchester für Nachwuchsmusikerinnen und -musiker im Alter von 14 bis 19 Jahren und das Patenorchester der Berliner Philharmoniker. Es wurde 1969 vom Deutschen Musikrat gegründet. Dirigenten wie Andris Nelsons, Ingo Metzmacher oder Kirill Petrenko standen hier bereits am Pult. Seit 2018 ist Sir Simon Rattle Ehrendirigent.