Temeswar (ADZ) – Der Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Frank-Walter Steinmeier, ist Donnerstagnachmittag in Temeswar eingetroffen. Es ist zum ersten Mal, dass ein deutsches Staatsoberhaupt die Stadt Temeswar besucht, und es ist der erste Besuch eines ausländischen Staatspräsidenten seit 20 Jahren, wie Bürgermeister Dominic Fritz noch gestern Abend betonte. Steinmeier, der seinen Besuch in Bukarest startete, kam nach Temeswar über Hermannstadt, wo ihn noch Präsident Klaus Johannis begleitet hatte. In der Europäischen Kulturhauptstadt legte der Bundespräsident zunächst einen Kranz vor dem Denkmal für die Helden des Volksaufstandes vom Dezember 1989 nieder. In Rumänien wird zu Christi Himmelfahrt nach dem orthodoxen Kalender auch der Tag der Helden begangen. Im Anschluss wurde Steinmeier vom orthodoxen Metropoliten und Erzbischof von Temeswar, Ioan Selejan, vor der erzbischöflichen Kathedrale empfangen. Daraufhin begab sich der Bundespräsident in die Banater Philharmonie, wo ein Konzert stattfand. Am Freitag sollte Steinmeier die Temeswarer Innenstadt in Begleitung von Bürgermeister Dominic Fritz erkunden und unter anderem den Hohen Dom zu Temeswar, das Nikolaus-Lenau-Lyzeum, die Innenstädter Synagoge und die Ausstellung in der vorübergehend umfunktionierten U-Kaserne besuchen.
Den Besuch Steinmeiers in Temeswar wertete Bürgermeister Fritz als eine Anerkennung der soliden Beziehungen zwischen dem deutschen Sprachraum und Temeswar. Es gäbe hier seit Jahrhunderten eine deutsche Gemeinschaft, deren Leistungen anzuerkennen seien. Der Besuch des Bundespräsidenten sei aber gleichzeitig ein Beweis für die erhöhte Sichtbarkeit der Stadt Temeswar auf internationalem Parkett. Es sei nicht von ungefähr, dass bei einem Staatsbesuch ein ausländisches Staatsoberhaupt auch die diesjährige Kulturhauptstadt besuchen möchte. Dies würde die europäische Identität der Stadt betonen und zweifelsohne ein wichtiges Zeichen setzen. Der Bundespräsident sei in Begleitung einer zahlreichen Delegation von Parlamentariern, Geschäftsleuten und Journalisten angereist und das sei ebenfalls wichtig. Insofern müsse man von einer symbolischen Investition in das Image dieser Stadt und einer Anerkennung der Leistungen all jener Temeswarer ausgehen, die diese Stadt erbaut hätten, erklärte der Bürgermeister.