Reschitza/Temeswar - Vier Cannabis-Pflanzungen haben die DIICOT-Staatsanwälte vergangene Woche im dichten Wald und fern von Verkehrswegen im Grenzgebiet zwischen den Verwaltungskreisen Karasch-Severin und Temesch, unweit der Gemeinde Berzovia, entdeckt.
Angelegt und sogar mit einem Bewässerungssystem aus einem nahe vorbeifließenden Bach versehen haben sie Ioan Bogdan Ilinca und Constantin Adrian Birnaz aus Berzovia, nach Anleitungen des deutschen Staatsbürgers Cristian Loredan Althamer, teilten nun die Staatsanwälte mit. Ziel des illegalen Anbaus war „eine umfangreiche Dealertätigkeit mit Risikodrogen, konkretisiert durch die Entwicklung und Instandhaltung mehrerer Cannabispflanzungen, auf vier Parzellen.“
Zur „Tarnung“ der Kulturen haben die Beschuldigten „eine isolierte Stelle ausgewählt, ohne in der Nähe gelegene Zufahrtswege für Fahrzeuge, indem sie die geo-morphologischen Bedingungen des Orts der Pflanzung anpassten: eine dicht mit Vegetation zugewachsene Gegend haben sie auf circa 2300 Quadratmeter gerodet, Bewässerungskanäle von einem vorbeifließenden Bach angelegt und mit Pumpen versorgt, die mit Sonnenenergie betrieben wurden. Sie besuchten periodisch ihre Felder, zur Pflege der Kulturen und zur Wachstumsstimulation mittels Dünger“. So die DIICOT-Staatsanwälte.
Geerntet von den Cannabispflanzen wurden bloß die Blütendolden, die den höchsten THC-Gehalt besitzen, erklärten des Weiteren die Staatsanwälte. Die jeweilige Ernte wurde nach Blajova im Verwaltungskreis Temesch gebracht, wo ein Haus als Anlage zur Schnelltrocknung umgestaltet worden war, so dass dort große Mengen Cannabis im Schnellverfahren getrocknet und handelskonform in Kilopackungen portioniert werden konnten. „Nach Beendigung dieses Prozesses“, heißt es weiter bei den Staatsanwälten, „wurden die Drogen verkauft, allerdings ausschließlich en gros, in Kilopackungen. Abnehmer waren diverse Dealer aus ganz Rumänien, aber es gibt auch Indizien, die darauf hindeuten, dass es Abnehmer auch in Deutschland gab, wo der Kopf der Pflanzer- und Dealerbande herkommt. Die Gesamtmenge, die von dieser Pflanzung geerntet wurde, liegt bei ungefähr 2,5 Tonnen Grünmasse.“
Verkauft wurde die so gewonnene Droge zu 4000 Euro/Kilogramm – was sich auch anlässlich des in Temeswar organisierten Zugriffs neuerlich erwiesen hat. Demzufolge beträgt der Wert der vergangene Woche sichergestellten Drogenmenge 1,3 Millionen Euro, ihr Marktwert im „Einzelhandel“ – nachdem die Drogen durch die Hände von Zwischenhändlern gegangen sind und zum Endverkäufer gelangen – liegt bei 10 Euro/50 Lei pro Gramm, was laut Staatsanwälten heißt, dass der Marktwert der sichergestellten Menge bei vier Millionen Euro liegt.
Die laufenden Untersuchungen sind übers Wochenende auf weitere vier Personen ausgedehnt worden, die mit der Dealerbande engstens zusammengearbeitet haben. Aber die DIICOT-Staatsanwälte betonen, dass mit jedem Tag der Verhöre neue Verzweigungen des Rings aufgedeckt werden. Für alle gelte, bis zu einem Urteilsspruch, die Unschuldsvermutung.