„Die Reise nach Deutschland startete am 23. 08. 2011, um 5:00 Uhr. Die Gesichter unserer Canzonettisten waren unruhig und ungeduldig. Eine lange Reise lag vor uns. Manche waren noch müde wegen der frühen Morgenstunde. Manche waren ungeduldig, in Deutschland anzukommen. Zwei kurze Wochen, die wir lustig gemeinsam mit dem Kassler Canzonetta Chor erleben sollten, waren unser Ziel, neben vielen schönen Konzerten und den vielen Ausflügen (...)“ Alexander Tudose (12)
Soweit ein erster Eindruck eines unserer jüngsten Canzonetta-Mitglieder. Die Deutschland-Tournee des Chor- und Instrumentalensembles Canzonetta war schon lange geplant, jetzt sollte es endlich soweit sein. Die Reise nach Deutschland war lang, unterwegs gab es deshalb eine Übernachtung in Ungarn, bei Hegyesalom. Am nächsten Tag früh morgens ging es nach einem üppigen Frühstück weiter. Mit einer kleinen Verspätung erreichten wir unser Ziel, das einigen von uns schon gut bekannte Kassel. Trotz der Verspätung warteten Stephan Hermann, der Chorleiter des Kasseler Canzonetta-Chores, und die Gastgeber, bei denen wir Quartier erhalten sollten, geduldig auf unsere Ankunft. Schon bald machten wir uns einzeln, zu zweit oder sogar zu dritt auf den Weg in das vorübergehende Heim, wo wir ohne Ausnahme eine besonders herzliche Gastfreundschaft erfahren durften.
Am nächsten Morgen ging es schon gleich mit Proben los, das erste Konzert in der Emmauskirche am Brasselsberg sollte vorbereitet werden. Noch leicht erschöpft von der Fahrt, erhielten wir am ersten Tag am Brasselsberg eine besondere Überraschung: die Gemeindemitglieder der Brasselsberg-Gemeinde, die keinen Kronstädter aufnehmen konnten, hatten für jeden von uns ein kleines Empfangs-Päckchen vorbereitet, mit Süßigkeiten, Spielen, Aufmerksamkeiten aller Art, und je ein kleiner Betrag an Taschengeld. Eine sehr nette Geste!
Während dieser zehn Tage in Kassel erlebte unsere Gruppe eine Vielzahl an Ausflügen, an gemeinsamen Aktivitäten, wie zum Beispiel der Besuch an der Wartburg, wo Martin Luther die Bibel übersetzte, in Marburg konnten wir die Spuren der Brüder Grimm verfolgen, im Planetarium gab es eine Menge zu erfahren. Mehrmals ging es an den Badesee oder ins Hallenbad, was jedes mal eine besondere Freude, vor allem für die kleineren unter uns war.
Ausserdem konnten wir am Gemeindefest der Brasslsberger Kirchengemeinde teilnehmen und sehr nette Bekanntschaften machen. Für die meisten unter uns blieben jedoch die Konzerte als Höhepunkte unserer Reise in Kassel und Umgebung in Erinnerung, wie das in der Emmauskirche und in der Kreuzkirche, aber besonders der Auftritt in der Christuskirche, gemeinsam mit dem Kasseler Canzonetta- und dem Jugendchor. Jedes Mal erlebten wir eine große Begeisterung von Seiten des Publikums. Und jedes Mal wurden die Canzonetta-Konzerte von TAPS, der mitgereisten Jazz-Funk Band (Michael und Petra Acker, Alex Munteanu und Ferencz Aron) untermalt. Die Band hatte auch mehrere selbstständige Auftritte in Kassel, die bei Gross und Klein Begeisterung schürten.
Die Zeit in Kassel ging schneller zu Ende, als es den meisten von uns lieb war. Danke Stephan, dessen Initiative es überhaupt war, uns einzuladen, der täglich das beste Essen für uns alle gekocht hat und natürlich Uta, seiner lieben Frau. Danke an die Gastfamilien, die uns zehn Tage lang ein richtiges Zuhause geschenkt haben. Danke den Gemeinden Emmaus- und Christuskirche, die uns finanziell untestützten. Es war schön bei Euch!
Am Sonntag Morgen zu frühster Stunde ging es los Richtung Bad Vilbel, wo wir von Pfarrer Hans-Karl Heinrich erwartet wurden, um den Gottesdienst in Gronau in einem großen Festzelt mitzugestalten. Aus dem Bus ging es sofort auf die Bühne, wo es wieder mal hiess: schnell Instrumente aufstellen, einsingen, los! Am Nachmittag folgte ein Konzert in der Kirche, was wieder einmal ein Erfolgserlebnis für uns war. Die Nacht verbrachten wir bei sehr netten Gastfamilien, von denen wir uns schon am nächsten Morgen verabschieden mussten. Die letzte Haltestelle war Wien. Abends kamen wir bei dem Hostel an, wo wir übernachten sollten. Am nächsten Morgen ermöglichte Herr Rogelböck, dessen Einladung uns in die schöne österreichische Hauptstadt brachte, eine Stadtrundfahrt und ein darauffolgendes üppiges Mittagessen. Am Abend folgte unser letztes Konzert im Haus der Heimat. Der Abend wurde mit Danksagungen abgeschlossen, die Tournee wäre ohne Helfer wie Adriana Imbuzan, Ioana Gavrila, Bea Benedek oder Mirela Kulin und noch vielen anderen, nicht möglich gewesen.
An dieser Stelle ist außerdem der Evangelischen Gemeinde A. B. der Schwarzen Kirche zu danken, die mit finanzieller Unterstützung beigetragen hat, sowie der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Bukarest und Remat S.A. Kronstadt.
Es war eine gelungene Canzonetta-Tournee. Mit so einer verrückten Truppe kann man schon viel Spaß haben, und auch wenn der eine oder andere „Fratzen“ hin und wieder nichts als Schabernack im Sinn hat, gibt beim Konzert trotzdem jeder sein Bestes. Sogar wir, die „alten Hasen“, die schon zum dritten Mal bei einer Canzonetta-Tournee mitgemacht haben, konnten sehr viel aus dieser wertvollen Erfahrung mitnehmen. Für diese schöne Zeit in der wir so vieles lernen konnten, so viele nette Leute kennenlernen konnten und so viel erleben konnten, haben wir aber vor allem einer Person ganz besonders zu danken: unserer Chorleiterin. Danke, Inge!