Temeswar – Eine deutsch-rumänische Koproduktion bringt in diesem Frühling ein dokumentarisches Theater vor das Publikum in Temeswar/Timișoara.
Für die Kulturhauptstadt Temeswar 2023 wird Rimini Protokoll in Zusammenarbeit mit dem Verein Solidart – dem unabhängigen Theater Basca Temeswar - „Cargo Berlin-Timișoara“ produzieren, eine Show in einem LKW, die die Geschichten zweier rumänischer LKW-Fahrer dokumentiert. Osteuropäische Spediteure haben über 40 Prozent des europäischen Transportmarktes erobert, weil sie billig sind, was für die Fahrer niedrige Löhne und harte Arbeitsbedingungen bedeutet. Die Show, die für 46 Zuschauer pro Vorstellung konzipiert ist, wird vom 31. März bis zum 27. Mai in der Bega-Stadt aufgeführt.
Die deutsche Theatergruppe Rimini Protokoll wurde im Jahr 2000 von Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel gegründet und hat schon immer überraschende Perspektiven des performativen Akts gehabt. Die deutschen Künstler haben die Technologie in der Performance ausgiebig genutzt, sie in das Bühnendrama integriert, das Dokumentartheater revolutioniert und sich unerwartete Rollen für das Publikum in der Konstruktion von Aufführungen ausgedacht. Seit 2003 befindet sich das Produktionsbüro von Rimini Protokoll in Berlin.
Ende des Montas wird also in Temeswar die deutsch-rumänische Aufführung zu sehen sein. „Zusammen mit 46 Zuschauern auf der Ladefläche eines zu einem mobilen Zuschauerraum umgebauten Kühltransporters, der jetzt statt Schweinehälften, die Geschichten zweier rumänischer LKW-Fahrer transportiert, wird in Temeswar dabei die zweistündige fiktionale Reise von einem Soundtrack begleitet, der sich live mit der Welt synchronisiert, die draußen vor der Glasscheibe vorbeizieht“, heißt es seitens der Theatergruppe Rimini Protokoll.
Die Aufführung ist Teil des Kulturhauptstadtprogramms Temeswar 2023 und wird von der Stadt über das Projektezentrum Temeswar finanziert. Mehr Details dazu sollen dem-nächst veröffentlicht werden.