Temeswar – Einen Finanzierungsvertrag über 8,77 Milliarden Lei hat die Eisenbahngesellschaft CFR SA unterzeichnet, mit denen die 162 km lange Transbanater Bahnlinie von Karansebesch über Temeswar nach Arad soweit modernisiert werden soll, dass sie mit Höchstgeschwindigkeiten von 160 km/h befahren werden kann. Ion Simu Alexandru, der General-Direktor der staatlichen Eisenbahngesellschaft, sprach von der „Realisierung eines Vorrangziels unserer Kompanie“.
Im Grunde empfindet man das im Banat als Beginn einer Wiedergutmachung, nachdem die (nicht nur) vom Standpunkt des Eisenbahnwesens ehemals bestentwickelte Region Rumäniens viele Jahrzehnte lang von umfangreicheren einschlägigen Investitionen ausgeschlossen war. Der CFR-Generaldirektor: „Es ist der wichtigste Finanzierungsvertrag innerhalb des Nationalen Wiederaufbau- und Resilienzprogramms PNRR, ein Vorrangziel für unsere Kompanie. Denn wir möchten, dass die Eisenbahninfrastruktur Westrumäniens so rasch wie möglich den gesamteuropäischen Eisenbahnstandards angenähert wird. Allen Eisenbahnnutzern – egal ob auf Kurz- oder Langstrecken – sollen zeitgemäße Reisebedingungen geboten werden. Ich meine damit eine adäquate Infrastruktur, die Höchstgeschwindigkeiten von 160 km/h erlaubt, moderne Bahnhöfe, qualitätsvolle öffentliche Dienstleistungen, bis hin zur Herrichtung des Zugangs zu den Bahnhöfen. Auch für Behinderte sollen die Züge voll benutzbar werden.“
In der Modernisierung der Transbanater Eisenbahnlinie sieht der CFR-Generaldirektor auch die „Chance des Wirtschaftswachstums, ebenso wie für lokale Entwicklungen“. Nicht zuletzt gäbe es dann auch entsprechende Anschlüsse an das Nationale Eisenbahnnetz, aber auch an die Internationalen Eisenbahnkorridore.
Die gesamte Strecke soll doppelgleisig ausgebaut werden, wobei die Infrastruktur vollkommen erneuert wird. Auch werden Trassenkorrekturen (vor allem im Bereich der Kurven) vorgenommen, weswegen ein Teil der Finanzierung für Enteignungen „im Nationalinteresse“ eingesetzt wird (ADZ berichtete). Zahlreiche Fußgängerbrücken über die Doppelstrecke sind geplant, ebenso wie die Modernisierung der Bahnübergänge. Sämtliche Bahnsteige werden passierfreundlicher gebaut, damit man gefahrloser ein- und aussteigen kann.
Die Bahnstrecke zwischen Karansebesch und Arad ist Teil des Eisenbahnkorridors Orient-Östliches Mittelmeer (auch TEN-T Core). Die 8,77 Milliarden Lei, die über PNRR zur Verfügung stehen, sind EU-Gelder und die höchste Summe, die in Rumänien im Rahmen des Wiederaufbau- und Resilienzprogramms für ein einziges Zielobjekt ausgegeben wird. Sie gilt in Rumänien als Teil des Eisenbahn-Investment-Programms 2020-2030.