Chefkarussell gedreht, Preis verdoppelt

Änderungen im Abfallmanagement in Karasch-Severin

Reschitza - Erst wurden in Reschitza die Preise für die Müllabfuhr verdoppelt. Der Transport bis zur nächstgelegenen Verarbeitungsanlage in Südwestsiebenbürgen frisst viel Treibstoff und dieser muss bezahlt werden, war die Erkärung dazu. Prompt hatte der Karansebescher Bürgermeister Ion Marcel Vela gekontert, Karansebesch mit seinem Sonderweg in der Abfallwirtschaft werde keine Preise erhöhen. In Reschitza allerdings hat die Preiserhöhung den Becher zum Überlaufen gebracht.

Tiberiu P²durean, Ex-Vizebürgermeister von Reschitza und Ex-Vizepräsident der PDL Reschitza und über lange Zeit eine rechte Hand von Sorin Frunzăverde ist in aller Stille geschasst worden. Über Nacht hieß es plötzlich, einer der wichtigsten Verbände des Banater Berglands – dessen Tätigkeit man erst dann sieht, wenn sie nicht gemacht wird (genau wie die Arbeit einer Hausfrau) – des Verbands für Abfallmanagement, werde von nun an vom jungen Dani Burduz koordiniert, dem Sohn des Frunzăverde-Intimus und Bürgermeisters der Gemeinde Fârliug, Ion Borduz.

Auf der provisorischen Abfallsortierungsplattform auf dem Lupaker Berg – eigentlich am Eingang zur alten Mülldeponie – verschwand dieser Tage bereits die stark störanfällige Müllverpackungsmaschine. Sie wurde mit einer Sortieranlage für Abfälle ersetzt, die von einer holländischen Firma betrieben wird. Inwiefern mit der neuen Anlage die Geruchs- und Rauchbelastung der Stadtviertel Moroasa I und II verringert wird und inwiefern die Anwohner weniger zu Protesten gezwungen sein werden, das wird sich noch zeigen müssen. Und hoffentlich wird auch Frunz²verde-Stellvertreter Ioniesie Ghiorghioni keine Gelegenheit mehr bekommen, ins moralisch-soziale Fettnäpfchen zu treten, indem er den Anwohnern rät, doch von dort wegzuziehen, wenn sie der stinkende Rauch stört – wie tatsächlich in aller Klobigkeit in der Öffentlichkeit gesagt!

Die Zehntausende von Euro, die monatlich als Miete für das Betreiben der Müllverpackungsanlage fällig waren, fallen also weg. Die Sortieranlage kostet, wenn die Stadt sie kaufen möchte, knapp 100.000 Euro. Sie wird aber einfach als private Investition durch die Holländer betrieben, zu einem Bruchteil der Verpackungskosten. Montag wird sie in Betrieb gehen.

All das bleibt aber auf der Ebene der vorläufigen Lösungen, bis die ökologische Mülldeponie von Lupak den Betrieb aufnehmen kann. An ihr wird noch gebaut. Zwischenzeitlich ist auf dem Lupaker Berg oberhalb Reschitzas eine größere Fläche zur Undurchlässigkeit für Flüssigkeiten zubetoniert worden und es wurde auch ein neuer Zaun aufgebaut. Wegen der Mülldiebstähle.