Temeswar - Fast 320 Millionen Lei Schulden hat die Fernwärmegesellschaft Colterm über die Jahre angesammelt. Allein dem Energiekonzern E.ON ist die Gesellschaft 80 Millionen Lei schuldig. Als alleiniger Zulieferer von Erdgas wird E.ON den Hahn zudrehen, sollte keine Lösung für den wachsenden Schuldenberg gefunden werden. Temeswarer könnten ohne Heizung und Warmwasser bleiben.
Seit Tagen befinden sich die Stadt und der Energiekonzern in Verhandlungen, um die Erdgasreserven der Fernwärmegesellschaft nachzufüllen. Langfristige Verträge zwischen Colterm und E.ON gab es seit dem Wechsel von Petrom Gaz vor sieben Jahren kaum bis selten. In der Regel gelten die Verträge nur zwei bis drei Tage.
Colterm hofft auf Subventionen von der Regierung, um den Betrieb mittelfristig in Stand zu halten. Schon vor einem Monat wurde eine Anfrage gestellt, die bisher ohne Antwort geblieben ist.
Jährlich steigt der Schuldenberg aufgrund von sich häufenden Mahngebühren, weil Colterm seine Rechnungen nicht fristgerecht bezahlt. Die Zahl der Haushalte, die von Colterm Wärme direkt beziehen ist in den letzten 20 Jahren konstant gesunken. Dadurch sind auch die Einnahmen gesunken, Grund weshalb der Gesellschaft die finanziellen Mittel fehlen, um rechtzeitig Kosten abzudecken. Auch die Subventionen seitens der Stadt reichen kaum aus, um die Colterm über Wasser zu halten.
Überhaupt wird die Gesellschaft seit Jahren als sinkendes Schiff betrachtet. Ein Großteil der Temeswarer haben sich Gas-Heizgeräte angeschafft und beziehen Gas direkt von Zulieferern wie E.ON
Der stellvertretende Bürgermeister Ruben Lațcău sieht eine mögliche Rettung der Colterm allein in der Modernisierung der bestehenden Anlagen. Über dieses Vorhaben sprachen sich auch seine Vorgänger aus. Bisher wurde aber nichts Konkretes unternommen.