Temeswar – Mehr als 12 Millionen Lei betragen die Schulden des städtischen Wärme- und Warmwasserzulieferers Colterm an den Energiezulieferer E.ON Energie Rumänien. Dies war der Grund, weshalb Ende vergangener Woche E.ON die Lieferung von Erdgas an das Temeswarer Fernheizwerk eingestellt hatte. Die Folge: Fast zwei Tage lang blieben jene Bürger, die an das Colterm-Netz angeschlossen sind, ohne Warmwasser. Es handelt sich um etwa 70.000 Wohnungen in Temeswar/Timişoara. Zunächst hieß es bei Colterm, es sei ein technisches Problem, das bald behoben werden sollte – schließlich erklärte die Colterm-Leitung in einer Pressemitteilung, worum es sich dabei handelt. Die genaue Schuldenhöhe wurde nicht angegeben – E.ON Energie veröffentlichte schließlich diese Informationen. „Im Moment beträgt die Höhe der Schulden mehr als 12,6 Millionen Lei“, hieß es in einer Pressemeldung von E.ON Energie. Der Energiezulieferer gab auch bekannt, dass er mehrmals das Fernheizwerk über die ausstehenden Schulden informiert hatte – zuletzt am 24. September.
Der Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu schob nun die Schuld auf die rumänische Regierung. „Wir sollen nicht vergessen, dass zu Beginn meines Mandats sowohl Colterm, als auch der Nahverkehrsbetrieb RATT bankrott waren. Ich habe Maßnahmen getroffen, um diese Gesellschaften zu retten. Die Schulden waren riesig, wir haben einige Ausgleichszahlungen erhalten, aber nicht alle. Die Regierung hat den Bürgern einige Ermäßigungen angeboten, aber kein Geld bereitgestellt, um diese zu decken. Die Regierung und die ehemalige Stadtverwaltung haben die Subventionen an Colterm nicht bezahlt“, sagte Nicolae Robu, der am Freitag eine Zahlung von 3,5 Millionen Lei an E.ON vornahm. Der Energiezulieferer nahm die Lieferung von Erdgas wieder auf. Am selben Tag kündigte Robu seine Kandidatur für ein neues Bürgermeister-Mandat an.