Continental Reifen mit Ausbauplänen

Bürgermeister verlangt Analyse der Umweltauswirkungen

„Wir halten alle EU-Richtlinien ein“, betonte Sorin Samonid, Generaldirektor des Temeswarer Reifenwerks.
Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Eine Baugenehmigung vom Bürgermeisteramt fehlt den Vertretern von Continental Reifen, um mit dem Ausbau des Unternehmens in unmittelbarer Nähe des Jagdwaldes fortfahren zu können. Dies gab Sorin Samonid, Generaldirektor von Continental Reifen, am Dienstagmorgen in einer Pressekonferenz bekannt. Gleichzeitig erklärte er, dass die neue, 60 Quadratmeter große Halle, die auf dem Gelände von Continental Reifen gebaut werden soll, alle Gesetzesvorschriften einhält und keinen negativen Einfluss auf die Umwelt haben wird. Diesbezüglich seien bereits alle Genehmigungen vom Umweltamt eingetroffen, so Sorin Samonid. „Durch diese Investitionen soll unser Produktionsvolumen nicht steigen“, fügte der Direktor, zur Erklärung, hinzu.

Der Temeswarer Bürgermeister sagte in der wöchentlichen Pressekonferenz im Rathaus, er habe – trotz bereits erstellter Genehmigungen – eine Studie vom Umweltamt gefordert, die die Auswirkungen des Hallenbaus auf die Umwelt unter die Lupe nimmt. „Als sie eine Baugenehmigung haben wollten, fragte ich nach Einzelheiten. Es steht klar geschrieben: Im ersten Stock wird eine Sprüheinrichtung montiert. Das Sprühen wird, soweit ich das weiß, mit einer chemischen Substanz vorgenommen. Was für eine Frechheit ist das, eine Baugenehmigung zu verlangen und anschließend zu sagen, dass es sich um Arbeiten zur weiteren Reduzierung der Umweltverschmutzung handelt? Diese Leute verstehen nichts von dem Temeswarer Geist“, sagte Nicolae Robu. Sichtbar genervt zeigte sich Robu auch darüber, dass sich die Vertreter von Continental Reifen erst vor Kurzem bei ihm gemeldet hätten, um zu fragen, wie sie sich denn in Sachen „Temeswar - Europäische Kulturhauptstadt 2021“ einbringen könnten. Von Continental Reifen hieß es auf Anfrage der Journalisten, es wäre nicht das erste Mal, dass das Unternehmen Projekte der Stadt finanziell unterstützt – so wurden, beispielsweise, das Kulturhauptstadt-Ereignis Cirkus Cirkör bzw. die Fußballmannschaft ACS Poli Timi{oara im vergangenen Jahr gesponsert.

„Continental verschmutzt die Umwelt nicht“, betonte Sorin Samonid wiederholt. Die Aussagen von Nicolae Robu, der vergangene Woche eine Bürgerbefragung zum Continental-Ausbau auf seiner Facebook-Seite gestartet hatte (die ADZ berichtete), wollte er nicht weiter kommentieren. Das Unternehmen, das seit 18 Jahren am hiesigen Standort produziert, hat für 2018-2019 einen Investitionsplan in Höhe von einigen Millionen Euro aufgestellt, so der Direktor von Continental Reifen in Temeswar. Neben den stetigen Investitionen in den Bereichen Wirtschaft und Industrie 4.0 investiert Continental Reifen auch in die Anlagen zur Geruchsreduzierung, sagte Sorin Samonid. In diesem Jahr seien lediglich vier Beschwerden hinsichtlich des störenden Geruchs, der von der Reifenfabrik kommt, beim Umweltamt eingetroffen, so die Informationen vom Temeswarer Reifenwerk.

Continental hat in seiner 18-jährigen Tätigkeit vor Ort über 460 Millionen Euro in das Temeswarer Reifenwerk investiert und mehr als 2500 Arbeitsplätze geschaffen.