Kronstadt – Die erste rumänische Operette, „Crai nou“ von Ciprian Porumbescu hatte ihre Premiere am 27. Februar 1882 im Festsaal des Kronstädter rumänischen Gymnasiums (heute das [aguna-Nationalkolleg). Weil die Aufführung eines Kronstädter Laienensembles einen durchschlagenden Erfolg hatte, wurde sie einen Tag später wiederholt. Kronstadt war der Ort dieser Premiere, da Ciprian Porumbescu während seines kurzen Lebens (1853 – 1883) seine letzten zwei Jahre dort als Musiklehrer verbracht hatte.
136 Jahre später wird „Crai nou“ wieder in Kronstadt aufgeführt. Die erste rumänische Operette wird in Doppelbesetzung gezeigt, so dass es zwei Premieren gibt: am Freitag, 18. Mai und am Samstag, 19. Mai, jeweils um 18.30 Uhr, in der Kronstädter Oper. An den Aufführungen beteiligen sich auch der Chor, das Orchester und das Ballettensemble der Kronstädter Oper, so dass praktisch die ganze Belegschaft der Oper in diese Vorstellungen eingebunden wurde. Damit wolle man auch die 65 Jahre seit Gründung dieser Kulturinstitution gebührend feiern, sagte Operndirektor Ovidiu Mezei. Die beiden Premieren sind ebenfalls Teil der Veranstaltungen zur Jahrhundertfeier seit der Gründung des modernen rumänischen Nationalstaates.
Für Regisseurin Anda Tăbăcaru ist die Arbeit an „Crai nou“ auch aus einem rein persönlichen Grund zusätzlich emotionsgeladen gewesen. Ihre Großmutter, Eliza Tăbăcaru, hatte vor Jahrzehnten bei der Aufführung der Operette durch die Musikgesellschaft aus Suceava und Cernăuți mitgewirkt und immer wieder davon geschwärmt.
Die von Leonard Boga dirigierte Operette könnte in diesem Jahr auch am eigentlichen Ort ihrer Uraufführung, im Festsaal des Șaguna-Kollegs, gezeigt werden. Weil die Bühne dafür aber nicht groß genug ist, wird es sich um eine leicht veränderte Variante mit einem kleineren Orchester und weniger Balletttänzern handeln.