Kronstadt - Sie stehen im Schatten des Törzburger Schlosses, das allein rund eine halbe Million Touristen pro Jahr nach Törzburg/Bran lockt. Trotzdem sind das Dorfmuseum und das ehemalige Zollmuseum eng mit der als „Draculas Schloss“ vermarkteten mittelalterlichen Festung verbunden. Das Dorfmuseum ist ein Freilichtmuseum, das über Lebensweise und ländliche Architektur in den Bergdörfern der Region Auskunft gibt; das Zollmuseum beherbergt seit 2009 jene Exponate aus dem Schloss, die nicht Objekt der Rückgabe an die Erben der Königin Maria von Rumänien waren. Nun drohte die Schließung beider Museen, die als „Nationalmuseum Bran“ bezeichnet werden, weil das Kulturministerium ursprünglich bekannt gab, im August dieses Jahres den Mietvertrag mit den gegenwärtigen Eigentümern, Dominic von Habsburg und seine beiden Schwestern, nicht weiter zu verlängern.
Nach Gesprächen zwischen Vertretern des Kulturministeriums, des Kreisrates Kronstadt/Braşov und der Gemeinde Törzburg konnte nun sichergestellt werden, dass das Dorfmuseum und das ehemalige Zollmuseum für die Besucher, zumindest bis Jahresende, weiterhin geöffnet bleiben. Bis dann muss allerdings eine Lösung für das Schicksal des „Nationalmuseums Bran“ gefunden werden. Das Dorfmuseum soll vom Kreisrat übernommen und vom Kronstädter Volkskundemuseum verwaltet werden; viele der Ausstellungsstücke des Zollmuseums könnten ins Kronstädter Geschichtsmuseum übersiedeln. Volkskunde- und Geschichtsmuseum werden vom Kreisrat Kronstadt finanziert. Seitens des Törzburger Schlosses hieß es, man sei an der Übernahme der Exponate aus dem benachbarten Museum nicht interessiert. Die Fachleute weisen darauf hin, dass die Museumsstücke des Dorfmuseums sowie des Zollmuseums, an anderen Standorten ausgestellt, nicht dieselbe Ausstrahlungskraft hätten wie in Törzburg. Andrerseits sind im Zollmuseum nicht die besten Ausstellungsbedingungen vorhanden.