Bozovici – Zeitgleich mit der zweiten Welle der Covid-19-Erkrankungen haben die beiden pensionierten Ärzte, die im während der Emil-Boc-Regierung aufgegebenen Krankenhaus von Bozovici auf Kosten des Vereins „Sănătate pentru Almăj“ und mit Sondergenehmigung Dienst taten, ihren Dienst quittiert. Das heißt, dass das ganze Almasch-Tal ohne einen medizinischen Notdienst verblieben ist und dass die Ambulanz, ohnehin seit März überlastet, zusätzliche Fahrten zwischen Bozovici und Reschitza oder (neuerdings) Orawitza durchführen muss.
Jüngst besuchte Kreisratspräsident Romeo Dunca Bozovici zusammen mit dem Verwaltungsratsvorsitzenden des Kreisspitals für Notfälle aus Reschitza, dem aus dem Almasch-Tal stammenden pensionierten Chirurgen Dr. Paul Purea, um sich über die entstandene Lage der Bevölkerung ein Bild zu machen. Bürgermeister Adrian Stoicu (PNL) erklärte die Lage: „Wir haben ein ernsthaftes Problem, in erster Linie mit dem Defizit an Ärzten. Die beiden Internisten, die hier als Rentner Dienst taten, hatten die Situation irgendwie gerettet. Doch die Ärztin erkrankte an Covid-19 und befand sich in Isolation, um dann nicht wiederzukommen, der Arzt tat es ihr umgehend nach und blieb aus. Jetzt ist es schlimm.“
Dunca und Purea kamen überein, der Krankenhausleitung in Reschitza als vorübergehende Lösung vorzuschlagen, die beiden Abteilungen für Innere Medizin von Reschitza zusammenzulegen und ein Zentrum für Notfallaufnahme in Bozovici zu schaffen. Ausgehend von der Tatsache, dass das Krankenhaus Bozovici zu Funktionszeiten jährlich 5-6000 Patienten betreute, damals mit fünf Ärzten, und dass heute ein kaum geringerer Patientenanteil aus dem Almasch-Tal in Reschitza landet – wodurch dort eine Überbelastung, vor allem der Notaufnahme, auftrat –, ist eine der Auswirkungen, dass tagtäglich zwischen Reschitza und Bozovici drei Rettungswagen im Pendelverkehr unterwegs sind. Eine Notfallaufnahme mit einem kleinen Behandlungstrakt in Bozovici wäre implizite eine spürbare Entlastung für Reschitza.
Bisher finanzierte der Verein „Sănătate pentru Almăj“ die beiden pensionierten Ärzte. Beim Verein zahlen monatlich alle Verwaltungseinheiten des Almasch-Tals ein, woraus dann auch die Betreibungskosten der medizinischen Versorgung vor Ort gedeckt werden (übrigens: eine einmalige Einrichtung im Land). Bürgermeister Stoicu: „Wir, die acht Gemeinden des Almasch-Tals, haben nicht nur die Lohnkosten gedeckt, auch alle anfallenden Instandhaltungs- und Betreibungskosten haben wir übernehmen können, vom Portier und der Reinemacherfrau also, bis zu Strom und medizinischem Bedarf. Es wäre aber an der Zeit, dass die Direktion für öffentliche Gesundheit DSP und das Gesundheitsministerium kapieren, dass die Krankenhausauflösungen der Boc-Regierung ein Blödsinn waren und dass kleine regionalen Krankenhäuser eine Notwendigkeit darstellen. Eine Notfallaufnahme mit Betrieb von Null bis 24 Uhr wäre schon eine gute Zwischenlösung.“