Hermannstadt – Prominentenfoto vor einem Dacia? Zu einem solchen Foto versammelten sich am Montagvormittag Bayerns Landtagspräsidentin Barbara Stamm, der Bundestagsabgeordnete Dr. Bernd Fabritius, die deutsche Konsulin Judith Urban und ihr Nachfolger im Amt Hans Tischler, der Unternehmer Michael Schmidt, der stellvertretende Vorsitzende des Dr. Carl-Wolff-Vereins D. Dr. Christoph Klein und Martin Bottesch, Vereinsmitglied und Vorsitzender des Siebenbürgenforums, mit Ortrun Rhein im Hof des von ihr geleiteten Dr. Carl-Wolff-Alten- und Pflegeheimes. Bestimmt ist der neue Dacia, in den Rollstuhl und Kindersitze passen, in erster Linie für den Transport der schwerstkranken Kinder im Kinderhospiz. Genutzt werden kann und soll das Auto aber auch, wenn ein Bewohner des Altenheimes oder des Erwachsenen-Hospizes dringend ins Krankenhaus gebracht werden muss. Der Träger der drei Einrichtungen, der Dr. Carl-Wolff-Verein, verfügte bislang nur über einen Kleinbus, mit dem aber einen Parkplatz vor dem Krankenhaus zu finden, ein Ding der Unmöglichkeit ist. Genutzt werden soll der Dacia aber auch, um die schwerstkranken Kinder vielleicht mal ins Grüne zu fahren.
Angekauft wurde das neue Fahrzeug aus einer Spende der evangelischen Kirchengemeinde Sankt Petri in Hannover, die dem Kinderhospiz bereits einige Kollekten zukommen ließ, sowie einer Spende der Michael-Schmidt-Stiftung. Nach der Führung durch das Kinderhospiz von der dort geleisteten Arbeit beeindruckt, erklärte sich der Unternehmer bereit, auch in Zukunft finanzielle „Feuerwehrarbeit“ zu leisten und schnell sowie unbürokratisch zu helfen, sollte es mal wieder Engpässe geben. Engpässe finanzieller Art treten immer wieder auf, denn die rumänische Krankenkasse trägt zwar einen Teil der Kosten, die Summe reicht aber bei Weitem nicht aus für die medizinische Hilfe und die Betreuung, die den derzeit acht totgeweihten Kindern in dieser Einrichtung zugute kommt. Ihr Organismus ist – anders als bei Erwachsenen – jung und stark und versagt, trotz lebensbedrohlicher Krankheit, nicht so schnell, weshalb es gilt, das ihnen geschenkte Leben erträglich zu machen.
Da die Kosten für Medikamente und Pflegematerialien aber auch die Personalkosten durch die staatliche Subvention nicht gedeckt werden können, machte Dr. Bernd Fabritius, der Vizepräsident der Stiftung Bavaria-Romania für Soziale Assistenz den Vorschlag, der gleichnamige Förderverein solle die Personalkosten für die Kinderärztin des Hospizes für ein Jahr übernehmen. Eine Idee, die von der Landtagspräsidentin Barbara Stamm, der Mitbegründerin der im August 2001 in Bukarest konstituierten Stiftung, befürwortet worden ist. Die beiden Politiker hatten an der Haferlandwoche teilgenommen und nutzten den Aufenthalt in Siebenbürgen, um auch soziale Projekte zu besuchen. Ferner möchte der Bavaria-Romania Förderverein Mittel für den Ankauf von Medikamenten und Pflegematerialien zur Verfügung stellen.