Sathmar - Unter dem Motto „Das Martyrium einer Ethnie“ fand in Bildegg/Beltiug am 27. Januar das Treffen der früheren Russlanddeportierten statt. An der Veranstaltung nahmen Russlanddeportierte aus mehreren sathmarschwäbischen Ortschaften aus dem Kreis Sathmar/Satu Mare teil.
Anwesend waren u. a. Eugeniu Avram, Präfekt des Kreises Sathmar, Adrian Stef, Vorsitzender des Kreisrats in Sathmar, die Senatoren Valer Marian und Csaba Pataki, die Parlamentarier Ovidiu Silaghi und Gábor Kereskényi, Stefan Kaiser, stellvertretender Vorsitzender des Regionalforums Nordsiebenbürgen, Ladislau Tempfli, stellvertretender Vorsitzender des Kreisforums Sathmar und Josef Hölczli, Leiter der Sathmarer Stiftung für Internationale Zusammenarbeit.
Das Treffen begann mit dem Konzert der Bildegger Blaskapelle, geleitet von Mircea Câcu, vor der römisch-katholischen Kirche der Gemeinde. Der Gedenkgottesdienst wurde von Ferenz Ágoston, Pfarrer in Bildegg und Adalbert Knecht, Gastpfarrer, zelebriert. „Das Leiden erhebt und stärkt und wofür wir leiden, das finden wir wertvoll“, sagte Pfarrer Ágoston in seiner Predigt. „Die Russlanddeportierten, die gelitten haben, weil sie einem Volk angehören, sollen das für wichtig halten und nicht vergessen“, so Pfarrer Ágoston.
Der Gedenkgottesdienst wurde musikalisch vom Kirchenchor aus Bildegg begleitet.Von der Kirche gingen die Teilnehmer der Gedenkfeier, begleitet von der Bildegger Blaskapelle ins Kulturhaus.
An den Tischen sitzend, verfolgten die Gäste das kulturelle Programm auf der Bühne. Eröffnet wurde der zweite Teil der Veranstaltung von Franz Pech, Vorsitzender des DFDR Bildegg und Ioan Bartók-Gurzău, Bürgermeister der Gemeinde. Kreisratsvorsitzender Adrian Ştef, sagte in seiner Ansprache, dass die neuen Generationen darauf acht geben sollen, „dass die Geschichte nie mehr mit dem Blut der Menschen verschiedener Ethnien geschrieben wird“.
Ladislau Tempfli, stellvertretender Vorsitzender des Kreisforums Sathmar sagte zu den Anwesenden: „Wir sollen uns mit großer Ehre und Liebe an die Deportierten erinnern, die in Russland verstorben sind. Es sind Familien, bei denen sowohl die Eltern, als auch die Kinder und Geschwister ihren ewigen Traum in Gräbern ohne Kreuz schlafen. Sie haben das größte Opfer gebracht.“
Viele gewesene Deportierte meldeten sich und erzählten den Anwesenden über ihre traurigen Erlebnisse aus der Zeit der Deportation.
Im Rahmen des kulturellen Programms traten auf: Bildegger Blaskapelle, der Männerchor der Deutschen Foren aus Großkarol/Carei, Petrifeld/Petreşti und Sathmar, der Kirchenchor aus Bildegg, das Brutler Duo, die Jugendtanzgruppe aus Bildegg, die Gute Laune-Tanzgruppe aus Sathmar, und die Breakdance-Gruppe aus Bildegg. Die Jugendtanzgruppe aus Bildegg führte unter der Leitung von Aliz Schlangen, die auch das kulturelle Programm moderierte, zwei frisch einstudierte schwäbische Tänze vor.
Organisiert wurde das Treffen der Russlanddeportierten vom Kreisforum Sathmar, dem Lokalforum Bildegg und dem Kreismuseum Sathmar. Bei der Vorbereitung und Durchführung der Gedenkfeier halfen die Jugendlichen der Gemeinde unter der Leitung der Lehrerin Monika Brutler mit.