Das Tauziehen um das Gebäude der Kunstschule ist nicht beendet

Dieses Gebäude in Hermannstadt, früher als Gymnasium auf dem Hundsrücken bekannt, beherbergt die Kunstschule
Foto: Andrey Kolobov

Hermannstadt - Mehrere zig Eltern protestierten Donnerstagmittag zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Kunstschule vor dem Rathaus. Auf Plakaten forderten sie die Rettung der Schule, die zum Kulturgut von Hermannstadt/Sibiu gehöre. Vizebürgermeisterin Astrid Fodor teilte den Protestierenden mit, dass sie kommende Woche in das Rathaus geladen werden, um gemeinsam über eine Lösung zu diskutieren, eine Gesprächsrunde, die Bürgermeister Klaus Johannis in der Pressekonferenz angesprochen hatte.

Die Gemüter erhitzt hat vor einigen Wochen die Bekanntgabe, dass die Kunstschule aus dem an die Evangelische Kirchengemeinde rückerstatteten Gebäude aufder Pempflingergasse/Str. Odobescu in das leerstehende Gebäude des Carol-Lyzeums (auf der Pedagogilor-Straße) umziehen soll. Ursprünglich vorgesehen war, dass das im Sommer 2014 geschieht. Die Eltern der Schüler waren sofort empört und wollen nun selbst für die Miete aufkommen, die an die Kirche zu zahlen ist. Ihrer Ansicht nach bietet das Gebäude des Carol-Lyzeums für einen Musik- und Kunstunterricht keine geeigneten Bedingungen und sei zu weit weg vom Brukenthalmuseum, wo der Kunstunterricht u. a. stattfindet.

Bürgermeister Klaus Johannis erklärte, zu Zeiten als er Schulinspektor war, haben sich die Lehrer und die Leitung der Kunstschule stets über den Raummangel beklagt, weshalb er es als geeignete Lösung betrachtet habe, ein größeres Schulgebäude zur Verfügung zu stellen und unterbreitete der Schulbehörde diesen Vorschlag. Sowohl die Eltern als auch die Lehrer wollen nunmehr jedoch das Gebäude im Stadtzentrum nicht aufgeben. Ins Rathaus werden Vertreter aller Beteiligten geladen, weil man da die Beschlüsse betreffend Schulräumlichkeiten und deren Miete fasst, und nicht das Schulinspektorat der Verwalter der Schulen ist, sagte Johannis. Er schloss die Möglichkeit nicht aus, dass die Kunstschule den Unterricht weiterhin in dem derzeitigen Gebäude  abhält.

Zur Schlussfolgerung, es sei nicht verkehrt, den Kunstunterricht weitere drei Jahre in den derzeitigen Räumen zu sichern, gelangte eine Dialogkommission bestehend aus Vertretern des Inspektorats und des Rathauses vergangener Tage. Auf der Pressekonferenz des Schulinspektorats betreffend die Einschulung im Herbst 2014, erklärte Generalschulinspektor Stefan Firu zum Problem Kunstschule gefragt, die Schulbehörde sei nur für den Unterricht zuständig, müsste jedoch wissen, wie die Lehrer zugeteilt sind, was man an das Bildungsministerium bereits hätte mitteilen müssen und wegen der Unklarheit betreffend Räumlichkeiten nicht getan hat. Die Kirchengemeinde habe auch nichts dagegen, das Gebäude weiterhin der Kunstschule zu überlassen, meinte Firu.