Hermannstadt - Mit dem Theaterstück „Familien“ (Familii) in der Regie Eugen Jebeleanus beteiligte sich die Hermannstädter Theaterschule vergangenes Wochenende an der 9. Ausgabe des Internationalen Festivals der Theaterschulen „ITSelF“, das zwischen dem 30. Juni und dem 6. Juli in Warschau stattfindet. Gespielt wurde das Stück von Studenten der Theaterkunstabteilung, darunter auch Iustinian Turcu, der in diesem Jahr den UNITER-Preis für die Kategorie Debüt erhalten hat, für seine Rolle als Georg in der Aufführung „Märtyrer“, Regie Radu-Alexandru-Nica, der Deutschen Abteilung des Radu-Stanca-Theaters. Regisseur Eugen Jebeleanu wurde im Rahmen der diesjährigen Folge des Internationalen Theaters in Hermannstadt (FITS) mit dem Preis „Iulian Vişa“ für die einzigartige Künstlerstimme der jungen Generation geehrt.
Die Vorstellung „Familien“ misst den Begriff Familie anhand verschiedener Probleme, die zwar keine Ausnahme darstellen, jedoch ein existenzielles Ausmaß für den Einzelnen sowie für die Gesellschaft aufweisen: zwei Stiefbrüder sind dazu gezwungen, gegen ihren Willen gemeinsam zu leben, eine junge Mutter kämpft mit dem Alkoholismus ihres Ehemannes, ein Bruder und eine Schwester begegnen einander aus Anlass des Todes ihrer Mutter wieder, ein junges Paar macht Krisensituationen seiner Beziehung durch. Zugleich stellt die Vorstellung den Begriff der Familie im 21. Jahrhundert in Frage. Indem die Entwicklung einiger Familien verfolgt wird, werden gegenwärtige Probleme von allgemeinem gesellschaftlichem Interesse unter die Lupe genommen, wie Homosexualität, Adoption, physische und psychische Gewalt, Kommunikationsmangel und vieles mehr. Das Internationale Festival der Theaterschulen „ITSelF“ wird von der Akademie für Dramatische Kunst Aleksander Zelwerowicz in Warschau organisiert, unterstützt vom Ministerium für Kultur und Patrimonium, und findet bereits seit der ersten Ausgabe unter der hohen Schirmherrschaft des Präsidenten Polens statt.