Reschitza/Herkulesbad – Herkulesbader Lokalpatrioten sind aufgrund der Ankündigung von Kreisratschef Romeo Dunca aufgewacht, dass der Kreisrat die Lizenz für die Nutzung des dortigen Thermalwassers von der Nationalen Agentur für Mineralische Ressourcen ANRM übernimmt, mittels der Siedlungswassergesellschaft AquaCaraș das Verteilungsnetz erneuern und letzt- endlich das Heilwasser zu einem viel günstigeren Preis allen Interessenten im Ort – egal, ob es Privathäuser, Gästeunterkünfte und/oder Kureinrichtungen sind – zur Verfügung stellen werde.
Der Stadtrat von Herkulesbad, den Dunca bei seiner Ankündigung ebenfalls ins Boot genommen hatte, indem er ihn als potenziellen Partner in der Erneuerung des Verteilungsnetzes zitierte (ADZ berichtete), diskutierte jüngst das Vorhaben und kam mit der Idee, alleiniger Nutznießer „unseres Mineral- und Thermalwassers“ sein zu wollen: der Kreisrat soll ruhig die Lizenz zur Nutzung übernehmen, aber Herkulesbad soll daraufhin das Alleinrecht am Schatz unter der Stadt haben – der ohne die Intervention des Kreisrats nutzlos in die Cerna und damit in die Donau abfließt.
Wie berichtet hatte jahrelang eine Abzockerfirma die alten Verteilernetze fürs Mineralwasser genutzt, weil sie irgendwie an die Nutzungslizenz gekommen war und hatte sich reichlich dafür bezahlen lassen, ohne Instandhaltungsarbeiten durchzuführen – die ANRM wiederholt angemahnt hatte – und ohne zuletzt die Lizenzgebühr zu entrichten, was schließlich zu einem Lie-ferstopp im Kurort geführt hat, der aufgrund des Thermalwassers funktioniert. Zuletzt wurde die Situation von einem der Großhotels aus den 1970er Jahren gerettet, das über seine eigene Lizenz mit der Kurwasserversorgung als provisorische Lösung einsprang, während der Kreisrat sein Vorkaufsrecht nutzte und die Verhandlungen mit ANRM eröffnete.
Inzwischen ist man beim Kreisrat soweit, dass ANRM die Lizenz gratis dem Kreisrat überlässt, wenn er die angekündigten Investitionen mit Unterstützung von AquaCaraș durchführt. Das war der Moment, wo sich die Ratsherren von Herkulesbad patriotisch besitzheischend meldeten. Kreisratsschef Dunca ist nach wie vor der Meinung, dass die Bewohner des Kurorts gratis Thermalwasser zur Verfügung haben sollten. Mit dieser Botschaft stellte er sich dem Stadtrat, erklärte auch, wie sie vorher – aufgrund der abgelaufenen Lizenz, von „gscheiten Jungs“ geprellt wurden, die bloß auf die Höhe ihres Profits geachtet haben. Manche der Herkulesbader Ratsherrn ließen sich nicht von den guten und der Allgemeinheit dienenden Absichten des Kreisrats überzeugen, ganz nach dem Motto: „Alles muss unser bleiben!“.
Der Kreisrat darf aber ruhig sein Geld zücken und alles bezahlen, was etwas kostet in der Thermalwasserversorgung. Dabei brüstete sich die Ratsherrngruppe, die dieser Meinung war, dass sie schon seit 4 bis 5 Mandaten im Stadtrat sitzen. Auf die Frage Duncas, was sie denn in diesen 16 bzw. 20 Jahren – in denen sie Geld kassierten, um dafür zu sorgen, dass die Dinge in Herkulesbad gut laufen – für die Thermalwasserversorgung des Kurorts getan hätten, herrschte Schweigen.
Zuletzt schlug Dunca einen Kompromiss vor: da alle 12 Thermalquellen auf dem Stadtgebiet von Herkulesbad liegen, die Stadt aber nicht über das nötige Geld für eine Erneuerung von Lizenz und Verteilernetz hat (u.a. hat die PSD-Mehrheit im Kreisrat zum Wochenbeginn ans PNL-geführte Herkulesbad einen Finanzausgleich von 50.000 Lei überwiesen, genau ein Zehntel der Durchschnitts-Summe, die an PSD-geführte Gemeinde überwiesen wurde…), soll Herkulesbad künftig 60 Prozent der Einnahmen aus dem Thermalwasser haben und der Kreisrat gibt sich mit 40 Prozent zufrieden, wird auch die Kosten und Gebühren übernehmen.
Man werde ein gemeinsames Unternehmen zum Zweck der Nutzung der Thermalwässer gründen.