David Garrett: Hommage an Geiger des frühen 20. Jahrhunderts

„Iconic“-Welttour macht Halt in der Kulturhauptstadt Temeswar

Der deutsche Stargeiger David Garrett tritt auf der Freilichtbühne im Temeswarer Rosenpark auf. Das Konzert war ausverkauft. Foto: Kulturhaus der Stadt Temeswar

Temeswar - Völlig überraschend kam vor knapp einem Monat die Nachricht: Der weltberühmte deutsche Geigenspieler David Garrett hat auch die Kulturhauptstadt Temeswar/Timi{oara in seine Welttournee aufgenommen. Im Sommertheater im Temeswarer Rosenpark waren alle 2500 Karten ausverkauft. Der letzte Juliabend zog aber auch zahlreiche Neugierige auf das Gelände des Parks und ans Bega-Ufer, wo sie bekannte Werke von berühmten Komponisten hörten, die auf der Geige des deutschen Virtuosen zum Erklingen gebracht wurden. 

Als eine Hommage an Geigen-Idole des frühen 20. Jahrhunderts ist das neue Album des Stargeigers David Garrett, „Iconic“, Ende vergangenen Jahres veröffentlicht worden. Im Frühling startete er auf Welttournee. Gleich zwei Mal steigt David Garrett in Rumänien auf die Bühne. Der erste Halt in Rumänien war Temeswar. Am 31. Juli spielte er im Trio auf der Freilichtbühne im Rosenpark. Der nächste Halt des deutschen Geigers ist die Hauptstadt Bukarest. Das David Garrett-Konzert wird dort am 18. August ausgetragen. 

Mit den „Iconic“-Konzerten feiert Garrett berühmte Melodien der Klassik und seine Vorbilder, darunter Wolfgang Amadeus Mozart, Antonin Dvorák, Antonio Vivaldi, Robert Schumann, Franz Schubert und sogar Grigoraș Dinicu. Werke wie Mozarts „Türkischer Marsch“, Vivaldis Ausschnitte „Der Winter“ und „Der Sommer“ aus den berühmten „Vier Jahreszeiten“ oder Franz Schuberts „Ave Maria – Ellens Gesang III: Hymne an die Jungfrau D839“ hüllten den Rosenpark in eine traumhafte Klangwolke. Die Performance begann kurz vor Sonnenuntergang mit „Sicilienne“ von Maria Theresia von Paradis und der verführerisch-romantischen „Estrellita“ des mexikanischen Komponisten Manuel Ponce. Das Programm endete nach knapp zwei Stunden und einer Pause im Vollmondlicht, das über die Bühne strahlte, mit „Hora staccato“ des rumänischen Virtuosen Grigoraș Dinicu. Als Bonus bot David Garrett auch eine Geigenversion des Liedes „Bella Ciao“ an, das in den letzten Jahren von der spanischen Netflix-Serie „La Casa De Papel“ (Deutsch: Haus des Geldes) weltweit bekannt gemacht wurde. 

Alle Werke innerhalb des Konzerts sind musikalische Arrangements von David Garrett und Franck van der Heijden (Gitarre), der dem berühmten Geiger auch auf der Bühne zur Seite stand. Im Trio war auch Rogier van Wegberg (Bass) vertreten.
Als Intermezzo hat der Musiker auch kurze Gespräche mit dem Publikum geführt: Wenige Tage vor dem Konzert in Temeswar wurde auf seiner Facebookseite aufgefordert, Fragen für David Garrett an eine E-Mail-Adresse zu schicken. Diese wurden im Anschluss gedruckt, laut ausgesprochen und beantwortet. Die Fragesteller, meistens junge Leute, Kinder und Jugendliche, saßen im Publikum. Welche Geige David Garrett am liebsten habe? Welche Melodie ihm am meisten am Herzen liege; ob er mal überlegt habe, das Geigenspielen aufzugeben oder wie er sich weiter motiviere, es nicht zu tun, waren nur einige Fragen aus dem Publikum. Mit Humor und Lässigkeit hat der Geiger sie auf Englisch beantwortet. 

David Garretts Auftritt in der Bega-Stadt wurde vom Kulturhaus der Stadt Temeswar im Rahmen des Programms „Dare!“ organisiert und ist Teil des Programms „Temeswar, Kulturhauptstadt Europas“. 

Ein weiteres Highlight in der Kulturhauptstadt steht für den Herbst an. Ballettliebhaber sind am 19. September, im Saal des Temeswarer Nationaltheaters, zu einem Auftritt der international renommierten Kompanie Béjart Ballett Lausanne eingeladen. Die Eintrittskarten werden zum Preis von 100 Lei verkauft.