Hermannstadt - Die Premiere des futuristisch inszenierten Stückes„R.U.R (Rossum´s Universal Robots)“ von Karel Capek (1890-1938) findet am Freitag, dem 2. März, um 19 Uhr im Hermannstädter Radu-Stanca-Theater (RST) statt. Das Ensemble der Deutschen Abteilung des RST leistet den schauspielerisch größten Anteil an der vom Demokratischen Forum der Deutschen in Hermannstadt (DFDH) unterstützten Vorstellung.
Die Regie hat Vlad Cristache inne, die dramaturgische Leitung liegt in den Händen von Fabiola Eidloth, für die Choreographie ist Ştefan Lupu verantwortlich und für die räumliche Inszenierung des Stückes sicherte sich die Leitung des RST die Dienste der jungen Szenographinnen M²d²lina Niculae und Andreea Tecla. „R.U.R“ ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit der Deutschen und der Rumänischen Abteilung des RST und gestaltet sich laut Regisseur Vlad Cristache als eine interdisziplinäre Vorstellung, die mit althergebrachten Lebensweisen aufräumt und den Zuschauerblick auf die hochtechnisierte Gegenwart und Zukunft lenkt. Die Schauspieler übernehmen auf der Bühne die Rolle der Roboter, denen die Menschen eine Seele einhauchen wollen, was der Abstumpfung der eigenen Seele und der Entmenschlichung der Welt gleichkommt. Indem Vlad Cristache und das Ensemble des RST die äußersten Grenzen künstlicher Intelligenz verbildlichen, begeben sie sich auf die Suche nach einer Antwort auf die Frage, was genau den Menschen zu einer fühlenden Gestalt macht.
Die öffentliche Vorpremiere des Dramas „Hedda Gabler“ von Henrik Ibsen (1828-1906) findet am heutigen Mittwoch, dem 21. Februar, im RST, die Premiere am Donnerstag, dem 22. Februar statt, beide um 19 Uhr. Ofelia Popii ist in der Hauptrolle einer Vorstellung zu erleben, deren Besuch Minderjährigen unter 16 Jahren nicht empfohlen ist. Ausgewählte Studienanfänger und angehende Schauspieler, welche derzeit an der Lucian-Blaga-Universität Hermannstadt (ULBS) ausgebildet werden, betreten gemeinsam mit gestandenen Mitgliedern des Ensembles des RST die Theaterbühne, um ein Stück des Norwegers Henrik Ibsen zu spielen, der als ein Verfechter der Frauen-Gleichberechtigung gilt. Der 24 Jahre alte Regisseur Botond Nagy hält sich streng an die Vorgaben des Textbuches, da Ibsen dem Nachschaffenden keine unbeantworteten Fragen hinterlassen habe. „Hedda Gabler“ zeichnet das Bild einer Gesellschaft, für die im täglichen Leben kein Gott mehr existiert, welche dadurch aber umso mehr auf die von Angst und Manipulation geprägte Zerreißprobe gestellt wird. Auf die Frage, ob die Inszenierung dem örtlichen Publikum eine bestimmte Reiseroute auf dem immer weltlicheren, fast atheistischen Kontinent vorgibt, antwortete Regisseur Botond Nagy ausweichend. Ein Grund mehr, die Vorstellung zu besuchen und sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen.
Innerhalb der Pressekonferenz wurde bekannt gegeben, dass die österreichische Formation „Wiener Blond“ am 4. März um 19 Uhr ein Konzert auf der Bühne des RST gibt. Verena Doublier und Sebastian Radon bieten mit ihren Singstimmen und einem kleinen Instrumentarium Musik der Stilrichtungen Beatbox und Pop.
Constantin Chiriac, Generalintendant des RST und des Internationalen Theaterfestivals Hermannstadt (FITS), überlässt beiden experimentierfreudigen Regisseuren die Theaterbühne und erwähnte, dass beginnend mit März dieses Jahres Eintrittskarten für Vorstellungen des Radu-Stanca-Theaters auch online erworben können. Der Vorverkauf an der Theaterkasse in der Heltauergasse/Nicolae Bălcescu Nr. 17 bleibt weiterhin bestehen. Auf der Homepage www.tnrs.ro können Online-Tickets zum üblichen Preis ohne jede weitere Bearbeitungsgebühr reserviert werden. Beim Kauf einer Eintrittskarte auf anderen Portalen wie z.B. www.entertix.ro oder www.eventim.ro ist jedoch ein Preisaufschlag zu begleichen.