Reschitza - Auch Montagnachmittag, pünktlich ab 14 Uhr, versammelten sich auf dem Reschitzaer Hauptplatz, vor Präfektur und Kreisratssitz, etwa 200 Demonstranten und forderten den Rücktritt von Präsident Traian Băsescu („Du hast kein Recht mehr, in unserem Namen zu reden!“) und Premierminister Emil Boc („Marionetten, ab ins Puppentheater!“). Außerdem forderten sie vorgezogene Wahlen, die Zurücknahme der Maßnahmen, durch welche die Krisenbewältigung auf die Ärmsten der Gesellschaft abgeschoben wird, die Zurücknahme der Kürzungen, denen die Bezüge der „Revolutionäre“ ab dem 1. Januar unterworfen sind, ein gerechteres Sozial- und Gesundheitssystem sowie RESPEKT.
Diesmal waren nicht die Gewerkschaftsführer im Vordergrund sondern die Revolutionärsverbände (am Rande des Demonstrantenpulks hieß es: „die Berufsrevolutionäre“) und viele Rentner und Behinderte, einschließlich Rollstuhlfahrer (Spruchband für Băsescu: „Einäugiger, uns siehst du nie!“).
Präfekt Octavian Ţunea (der aus der Regierungspartei PDL kommt) empfing mehrere Delegierte der Demonstranten, die ihm eine Kurzliste ihrer Forderungen zwecks Weiterleitung an die Regierung überreichten und versprachen, an einem der folgenden Tage eine komplette Forderungsliste vorzulegen. Ţunea: „Dass ich Ihre Liste weiterleiten werde, kann ich fest versprechen, denn das hängt nur von mir ab. Und das halte ich. Aber machen Sie sich keine besonderen Hoffnungen auf irgendwelche Erfüllung dieser Forderungen!“
Die Gewerkschaften und der Gewerkschaftsverband „Solidaritatea“ sowie die Revolutionärsverbände (die übrigens erstmals in der Öffentlichkeit einig aufgetreten sind), welche die polizeiliche und bürgermeisterliche Genehmigung der Demos beantragt haben, haben vorsorglich bis zum Monatsende täglich ab 14 Uhr Demonstrationsgenehmigungen auf dem Reschitzaer Hauptplatz beantragt. Und bekommen.