Sathmar/Satu Mare - In der Kalvarienkirche in Sathmar/Satu Mare begann vergangenen Sonntag die Gedenkfeier an die Deportation der Sathmarer Schwaben in die ehemalige Sowjetunion. An die vor rund 70 Jahren stattgefundenen traurigen Ereignisse erinnerte man im Beisein von ehemaligen Deportierten, ihren Angehörigen sowie Vertretern des Kreis- und Ortsforums Sathmar und der Sathmarer Stiftung für die Internationale Zusammenarbeit.
„Das Gebet spendete für die Deportierten Trost und Halt in den schweren Zeiten der Deportation“, sagte Michael Orbán, Pfarrer der deutschen Gemeinde der Kalvarienkirche in seiner Predigt. Auch meinte er, dass die jährlich vom Deutschen Forum veranstaltete Gedenkfeier die Opfer der Russlanddeportation ehren sollen und uns mahnen, dass solch schreckliche Ereignisse nicht mehr geschehen sollen. Anschließend an den Gottesdienst stellte Adalbert Csaszar, Deutschlehrer an dem Nationalkolleg Kölcsey Ferenc zwei Gedichte vor, die von seinen Schülerinnen gelesen wurden. Das Thema der Gedichte war das Leiden. Aus dem Buch von Helmut Berner und Doru Radosav „Und keiner weiß warum“ lasen drei Schülerinnen des Johann Ettinger- Lyzeums Erinnerungen und Gedanken von Russlanddeportierten vor.
Die Kranzniederlegung fand wegen schlechten Wetters in der Kirche statt. Es wurden auf dem Altar, am Fuße des Kreuzes zur Erinnerung an die Opfer der Deportation im Namen des Kreis- und Stadtforums Sathmar und der Sathmarer Stiftung Kränze niedergelegt.
Während der Kranzniederlegung sang der Chor das Russlandlied. Anschließend wurden die Kränze an der Gedenktafel im Kirchhof aufgehängt. Der zweite Teil der Gedenkfeier wurde im Wendelin Fuhrmann Saal des Kulturtreffpunkts veranstaltet. Eröffnet wurde die Feier im Kulturtreffpunkt mit vier sathmar-schwäbischen Tänzen, die von der Kindertanzgruppe des Johann Ettinger- Lyzeums vorgeführt wurden. Begrüßt wurden die Deportierten von Josef Hölzli, Vorsitzender des Stadtforums und Johann Leitner, Vorsitzender des Kreisforums Sathmar. Nach einem gemeinsamen Gebet, geleitet von Pfarrer Michael Orban, wurden die Anwesenden mit einem Mittagessen bewirtet. Nach dem Mittagessen konnten die Anwesenden eine kleine Fotoausstellung über die Russlanddeportation besichtigen.