„Denkmalambulanz Banat“ in Gier

Der Eingangsportikus des alten Getreidelagers in Gier wurde durch die Initiative „Rettungswagen für Denkmäler“ instandgesetzt. Foto: Ambulanța pentru Monumente - Banat

Temeswar – 24 Freiwillige und Fachleute halfen in diesem Sommer an der Instandsetzung des Eingangsportikus im alten Getreidelager in der Temescher Gemeinde Gier/Giera, an der serbischen Grenze. Die Rettungsinitiative startete im Juli. Alles lief über das Projekt „Ambulanța pentru Monumente Banat“ (deutsch: Krankenwagen für Denkmäler Banat), das, vor Ort, durch den „Prin Banat“-Verein (deutsch: Verein Durchs Banat) unterstützt wird.

Die ehemalige Mühle mit einer besonderen Architektur an der Hauptstraße Nummer 91 in der Gemeinde, 60 Kilometer von Temeswar/Timișoara entfernt, wurde als historisches Denkmal der Kategorie B – von lokalem Interesse - verzeichnet. Das Gebäude befindet sich aber in einem sehr schlechten Zustand. Genauer hatte das Getreidelager eine dringende Konsolidierung und Vervollständigung des Zugangs zum Gebäude nötig. Dieser Teil der Gebäude war am stärksten betroffen. Beim Portikus wurden die abgebauten Elemente der Holzkonstruktion ersetzt und die fehlenden Elemente des Daches ergänzt. Der Eingangsportikus wurde nun in seinen ursprünglichen Zustand versetzt. Laut Angaben des Projektkoordinators Mihai Moldovan wurde das Originalmaterial (Asbestzement) mit einer zeitgemäßen Version dieses Materials, Eternit, die weder gefährlich noch giftig ist, ersetzt.

„Die Denkmalambulanz Banat“ hat in diesem Jahr neben dem Getreidelager in Gier vier historische Bauten im Visier: die römisch-katholische Kirche von Hopsenitz/Ofsenița, Gemeinde Banlok/Banloc, das Tschawoscher Mausoleum/die römisch-katholische Kirche von Bobda, Gemeinde Tschene/Cenei, sowie der Hochofen-Beschickungsturm in Bokschan/Bocșa. Freiwillige, örtlich ansässige Handwerker und Ortsansässige tun sich zusammen unter Aufsicht von Denkmalschüt-zern und Fachleuten der Konservierung und Restaurierung von Denkmälern und leisten Sofortmaßnahmen – ähnlich wie das medizinische Personal eines Krankenwagens. Ziel des Projekts ist, das kulturelle Erbe historischer Denkmäler zu sichern.

Derzeit, zwischen dem 9. August und dem 30. September, läuft die Intervention am Beschickungsturm des längst stillgelegten Hochofens in Deutsch-Bokschan/Bocșa Montană im Verwaltungskreis Karasch-Severin. „Eine neue Dachkonstruktion für den Turm ist zu bauen, die auf den eingestürzten Elementen basiert, die an seiner Basis entdeckt worden sind. Schließlich wird das Dach fertiggestellt, wodurch die Sicherheit der gesamten Baugruppe gewährleistet ist“, erzählt Mihai Moldovan.