Hermannstadt – Die zweite Auflage des Hermannstädter Street-Art-Festivals ist am Sonntag, nach einer Marathon-Woche für die Künstler und einer Reihe verbundener Veranstaltungen für das Publikum, zu Ende gegangen. Am 22. August haben 24 international bekannte Namen, wie Fiko und Francisco Camilo, die ihnen vom Bürgermeisteramt angebotenen Fassaden an acht Standorten in Empfang genommen und mit der Arbeit an insgesamt 18 neuen Kunstwerken zum diesjährigen Thema „Lerne fliegen“ begonnen.
Abgesehen von einer Kunstinstallation am Huetplatz/Piaţa Huet und einer 3-D-Arbeit am Hermannsplatz/Piaţa Unirii sind knapp 920 Quadratmeter Wandmalerei an acht ausgewählten Schulen und Lyzeen entstanden, die nun Teil des ersten rumänischen Street-Art-Rundgangs sind. In seiner aktualisierten Form weihten die Organisatoren den Rundgang vergangenen Sonntag ein. Über 100 Fahrradfahrer nahmen an der zweistündigen Besichtigung der insgesamt 31 Arbeiten teil, in Begleitung der Künstler, die ihre Arbeiten vorstellten und auf Fragen des Publikums antworteten. Alle Stationen des erweiterten Street-Art-Rundgangs erscheinen in der offiziellen Karte des Festivals, die seit Neuestem bei verschiedenen Touristeninfozentren erhältlich ist.
„Die diesjährige Festivalauflage war ein Erfolg, obwohl wir diesen, anders als im Fall anderer Festivals, nicht in Zahlen messen. Hier zählt die Qualität der entstandenen Arbeiten, die auch heuer extrem gut sind, aber auch die Tatsache, dass wir den Hermannstädtern eine Kunstform bieten können, welche die weniger bevorzugten Gegenden in der Stadt verschönern“, so die Festival-Leiterin Florina Vlad.
Ein reichhaltiges Programm, welches eine Filmvorführung, Konzerte und Workshops umfasste, bot dem Publikum die Gelegenheit, die Welt der Straßenkunst kennenzulernen. Besondere Höhepunkte waren dabei ein Treffen mit Lia und Dan Perjovschi zum Thema „Warum bemalen wir Wände?“ oder die Konferenz „Der Städtische Raum – Meiner, Deiner, Unserer.“, beide in der Habitus-Buchhandlung.
Das Street-Art-Festival veranstaltete der Verein Street ART Factory Transilvania mit der finanziellen Unterstützung des Hermannstädter Stadtrates über die Kulturagenda der Stadt.