Hermannstadt – Der Hermannstädter Bürgermeister Klaus Johannis und sein Amtskollege Michihiro Kunishima, der Bürgermeister der Stadt Takayama, unterzeichneten am Dienstag den Partnerschaftsvertrag zwischen den beiden Städten. Der feierlichen Unterzeichnung wohnten eine Delegation der Stadtverwaltung von Takayama, die von Masahiko Hashimoto, dem Vorsitzenden des Stadtrates angeführt wurde, Vertreter der japanischen Botschaft in Bukarest sowie Mitglieder des Hermannstädter Stadtrats bei. Der Vertrag gibt die Richtung der weiteren Entwicklung der partnerschaftlichen Beziehungen an und sieht einen Austausch in den kulturellen, sportlichen, touristischen, wirtschaftlichen Sphären sowie im Bildungsbereich vor.
Der erste offizielle Besuch aus Japan erfolgte in Hermannstadt/Sibiu im Jahr 2008. Ein Jahr später wurde während des Gegenbesuchs des Bürgermeisters Johannis das erste Memorandum über die freundschaftliche Beziehung zwischen Hermannstadt und Takayama in Japan unterzeichnet. Jedoch reicht die Geschichte der Partnerschaft zwischen den beiden Städten bis ins Jahr 2006 zurück, als die ersten Freiwilligen aus Takayama beim Internationalen Theaterfestival mithalfen. Der kulturelle Austausch weitete sich auf das Hermannstädter Balletttheater aus: Tänzerinnen und Tänzer aus Japan stellen einen wichtigen Teil des Ensembles dar. Eine weitere Partnerschaft besteht zwischen den Chören „Caedonia“ und „Alito“. Japan ist in Hermannstadt auch aus wirtschaftlicher Sicht vertreten. Das Unternehmen Takata Petri, Teil der Takata Corporation Tokio, beschäftigt derzeit rund 1400 Mitarbeiter.
Auf der gemeinsamen Pressekonferenz erklärter der Bürgermeister Kunishima, er wolle von Johannis die Verwaltung lernen, da er selber erst seit zwei Jahren im Amt ist. „Von nun an werde ich Herrn Johannis als den größeren Bruder betrachten. Nicht nur im Bezug auf die Körperhöhe“, scherzte Kunishima. Takayama stellt mit rund 2200 Quadratkilometern die flächengrößte Gemeinde Japans dar. Über 90 Prozent der Fläche sind mit Wald bedeckt. Diese Tatsache sowie die Thermalquellen ziehen jährlich über vier Millionen Touristen an. Hermannstadt hat derzeit Partnerschaften mit elf weiteren Städten. Der intensivere Austausch besteht zu Marburg, Klagenfurt, Landshut, Deventer und Rennes.