Orawitza – Christoph F., ein deutscher Staatsbürger, der nach eigenen Aussagen seit einiger Zeit viermal pro Jahr nach Orawitza kommt, zu seinen „Freunden“, wie er sie nennt – das sind arme, kinderreiche Familien in einem der Wohnblocks im Orawitzaer Bahnhofsviertel, bei denen er neuestens auch übernachtet – ist aufgrund einer Anzeige aus dem Verwaltungskreis Hunedoara bei seiner Rückkehr von einem Ausflug mit vier Minderjährigen von der Orawitzaer Polizei aufgrund des Verdachts der Kinderschändung verhört worden. In Hunedoara habe er in einem Hotelzimmer mit allen vier Minderjährigen übernachtet, was Ortsansässigen verdächtig vorkam, erzählte Christoph F. anschließend. Die Polizei von Hunedoara nahm telefonisch Kontakt mit den Eltern der Kinder auf, die bestätigten, dass die Minderjährigen mit ihrer Erlaubnis auf Ausflug mit Christoph F. seien. Daraufhin verständigte die Polizei von Hunedoara jene aus Orawitza, die den der Pädophilie verdächtigten deutschen Staatsbürger bei seiner Rückkehr auf der Nationalstraße DN 57 vor Orawitza stoppte und alle Fahrgäste zu Untersuchungen zur Polizei bat.
Die vier Kinder wurden in Anwesenheit eines Sozialarbeiters polizeilich verhört und anschließend ins Krankenhaus zu Untersuchungen gebracht – die allerdings keinerlei Befunde in Hinsicht auf sexuellen Missbrauch ergaben. Andrerseits habe eines der Kinder jedoch ausgesagt, dass es Kenntnis darüber habe, dass der Deutsche sich an zwei anderen Kindern – die nicht mit waren auf dem Ausflug - vergangen habe. Noch auf der DN57 hatte die Polizei das Fahrzeug des deutschen Staatsbürgers durchsucht und seinen Pass, sein Mobiltelefon sowie die Fotoausrüstung vorläufig beschlagnahmt. Auf der Polizeistation in Orawitza erstatteten die Polizisten Christoph F. seinen Pass, behielten aber Mobiltelefon und Fotoapparat ein, um diese von Fachleuten näher untersuchen zu lassen. Nach mehrstündigen Gesprächen mit den Polizisten wurde der Verdächtigte freigelassen. Seitens der Polizei verlautete, dass er in Orawitza seit gut einem Jahr beobachtet werde und dass der Verdacht auf Pädophilie einstweilen nicht vollständig beiseitegeräumt sei, denn es müssten noch weitere Kinder im Alter von bis zu zwölf Jahren angehört werden. Christoph F. hingegen meinte den Medien gegenüber, er habe die Verdachtsmomente ihm gegenüber entkräften können, schließlich handle es sich bloß um Freundschaftsbesuche und seinen Versuch, armen Kindern gelegentlich etwas von den Schönheiten ihres Vaterlandes zu zeigen – deshalb die gemeinsamen Ausflüge. Ihm gegenüber gäbe es nach dem Vorfall keinerlei restriktive Verfügungen, er könne sich frei bewegen und Rumänien auch jederzeit verlassen.