Karansebesch - Nachdem der Gemeinderat Nicu Borlovan aus Turnu Ruieni im Februar in einer Lokalzeitung des Banater Berglands die guten Absichten des Temeswarer Unternehmers Romeo Dunca infrage gestellt hatte, meldete sich erst dieser Tage der Initiator der Ausbaus des Muntele Mic als Wintersportgebiet mit einer Replik zu Wort. Damit wird der Konflikt zwischen der Gemeinde Turnu Ruieni, der gegenwärtigen Besitzerin des Geländes auf dem Hochplateau des Muntele Mic, auf dem Romeo Dan Dunca durch seine Firma SC Nordica Turism SRL investiert hat, und dem Unternehmer, von dem die Gemeinde eine Revision des Pachtvertrags fordert, neuerlich geschürt. Der Grund von Duncas Replik: „Die Anschuldigungen, die gegen meine Person vorgebracht wurden, sind grundlos und dienten bloß der Verleumdung und der Schädigung des öffentlichen Ansehens meiner Person sowie meines Rufs.”
In Wirklichkeit, so führt Dunca an, habe er als Unternehmer durch seine Firma auf dem Muntele Mic einen 1,7 Kilometer langen Skilift der österreichischen Firma Leitner installiert, der eine Transportkapazität von 2000 Personen pro Stunde habe. Eingerichtet habe seine Firma drei Kilometer lange Skipisten mit einem Höhenunterschied von 400 Metern, die mit Kunstschnee aufbereitet werden können und über Beleuchtung bei Nacht verfügen. Zudem gäbe es eine Trafostation und die Möglichkeit des Ausbaus der Beleuchtung auf einer Länge von weiteren vier Kilometern. Das Investmentprojekt sei also für die Inbetriebnahme, vom Standpunkt der Finalisierung der Investition, bereit. Das Ganze geschah aufgrund einer Baugenehmigung, die der Kreisrat Karasch-Severin 2013 ausgestellt hatte. Die Autorisierung des Stromanschlusses habe das Rathaus Turnu Ruieni im August 2017 vorgenommen. Doch als die Investition im November 2017 abgenommen wurde, forderte Dunca über seine Firma die Funktionsgenehmigung für den Betrieb der Investition (bzw. Papiere für die Abnahme durch die Prüfbehörde ISCIR, die ihm das Rathaus Turnu Ruieni verweigerte. Wie Dunca meint: „absurderweise”. (ADZ berichtete).
So konnte er den Skilift nicht in Betrieb setzen, weil das Rathaus ihm weder den Nachweis des Pachtvertrags, noch das Übernahmeprotokoll des Geländes aushändigte und die Aushandlung eines neuen Pachtvertrags forderte – als Bedingung zur Herausgabe der zur Genehmigung des Skilifts nötigen Papiere. Der 2013 ausgehandelte Pacht- und Assoziierungsvertrag wurde vom Rathaus Turnu Ruieni für ungültig erklärt. Dabei war das jener Vertrag, aufgrund dessen Dunca überhaupt die Investition von 5,5 Millionen Euro gestartet hatte. Derselbe Vertrag war Ende Juli 2017 vom Gemeinderat Turnu Ruieni zusätzlich überprüft und durch eine Zusatzakte bestätigt worden, über die man einstimmig entschied. Doch, behauptet Dan Romeo Dunca in seiner Replik, sei die bestätigte Zusatzakte durch eine andere ersetzt worden, mit anderen Klauseln, aber mit derselben Identitätsnummer – jedoch ohne die Gegenzeichnung von Dunca. Fünf Monate später erst sei das Papier ihm, Dunca selbst, vorgelegt worden.
Da er die Skisaison wegen der Machenschaften des Gemeinderats verpasste, gibt Dunca bekannt, mehrere Gerichtsverfahren und -klagen gegen die Gemeinde und die seiner Meinung nach Schuldigen angestrengt bzw. eingereicht zu haben. Er hoffe aber, dass die Bremser – Bürgermeister und die Gemeinderatsmehrheit – ihre Meinung ändern und dass nicht auch noch die kommende Skisaison verpasst wird. Für den Hauptschuldigen hält Dunca Bürgermeister Mihai Maralescu, der „desinformiert, böser Absicht” sei, „lügt” und dadurch viele Gemeinderäte auf seine Seite zieht. Bloß „drei der Gemeinderäte” seien „aufrecht” geblieben. Die drei hätten zu seinen Gunsten ausgesagt. Der Bürgermeister aber vertrete familiäre Interessen.
Wer für sich ein wenig Einblick in die Affäre Muntele Mic gewonnen hat, darf davon ausgehen, dass die „Replik” Duncas nur eine weitere Episode des Streits ist, der wohl nur gerichtlich entschieden werden kann, angesichts der verhärteten Positionen, die die beiden Seiten eingenommen haben.
Dunca unterzeichnet die Replik in seinem Namen und im Namen der künftigen Betreiberfirma des Skigebiets, seiner SC Nordica Turism SRL.