Reschitza – Der langjährige PSD-Kreischef von Karasch-Severin, der Abgeordnete und heutige Generalsekretär der „Pro România“, Ion Mocioalcă, forderte vergangene Woche den Präfekten Cristian Gâfu auf, sich an Innenminister Ion Marcel Vela (der den Präfekten vor kaum einem Monat persönlich eingesetzt hat) zu wenden und zu bitten, dem Notfallkrankenhaus Reschitza mit Schutzausstattungen für die Krankenhausangestellten zu helfen, da keine mehr vorrätig seien. Präfekt Gâfu aber war zwar im Dienst im Gebäude der Präfektur, aber nicht zu sprechen, da er sich in die hinteren, quasi privaten Räume seiner Büroflucht zurückgezogen hatte.
Ion Mocioalcă: „Der Präfekt hat keinen Mumm, jemand anzurufen, wenn der Landkreis etwas braucht. Er zieht sich irgendwo in die hinteren Räume zurück und ist für niemand zu sprechen. Der redet wirklich einfach mit niemand. Entweder fehlt ihm die Persönlichkeit, oder der Mut, aber er hat seine `Methode`, sich in die hinteren Räume zurückzuziehen, um sich selber Mut zu machen, weil er von sich aus und spontan keinen hat, den Innenminister anzurufen...“
Der Vorfall war in Reschitza und in Karansebesch bekannt geworden, obwohl Moicioalc² ihn sehr diskret handhabte. Den Engpass mit der Schutzkleidung löste schließlich Mocioalcă selber, zusammen mit dem Vizepräsidenten des Kreisrats Karasch-Severin, Flavius Nedelcea (PSD), und der neuen Krankenhausmanagerin Alina Stancovici. Sie riefen im Notfallkrankenhaus Temesch in Temeswar an und bekamen umgehend – leihweise – Schutzausstattungen, um den Ärzten und dem medizinischen Personal, die in der Behandlung der Corona-Fälle zum Einsatz kommen, behilflich zu sein.
Von den Journalisten zum Vorfall befragt, meinte Mocioalcă: „Ich handle genauso wie meine Partei Pro România es im Falle des Investiturvotums der Regierung Orban 2 getan hat: pragmatisch. Denn wir erleben eine noch nie dagewesene Krise und unerhörte Bedrohungen unserer Gesundheit, und damit sollte man nicht Politik machen. Die Situation im Verwaltungskreis Karasch-Severin ist in vieler Hinsicht schwieriger als in anderen Landesteilen. Sie ist sehr kompliziert. Die Verantwortlichen – und der Präfekt ist so einer – müssten viel entschlossener vorgehen, entscheidungsfreudiger sein, auf keinen Fall kontaktscheu. Sie müssen Verantwortung schultern.“