Temeswar - „Wir kannten bereits nach dem ersten Übergriff die Identität des Täters, hatten aber keine Informationen, wie er sich weiter verhalten könnte“, erklärt der Polizeichef des Verwaltungskreises Temesch/Timiș, Chefkommissar Gheorghe Popescu, der ADZ, warum ein Serientäter am Dienstag gleich drei Frauen auf offener Straße mit einem Messer verletzen konnte. Von Mittag bis in die frühen Abendstunden hatte ein 33 Jahre alter Mann in verschiedenen Stadtvierteln der westrumänischen Großstadt Temeswar/Timișoara Frauen angegriffen und so manch andere Frau veranlasst, ihren Einkaufsbummel aufzuschieben. Zu dieser Zeit war der Mord an einer Prostituierten in einem Randviertel von Temeswar noch Gesprächsthema und in der Stadt wurde bereits von einem Serienkiller berichtet, der es auf leichte Mädchen abgesehen hat. Als sich jedoch herausstellte, dass keine der ersten beiden überfallenen Frauen in Polizeiakten geführt wird, trennte man zumindest den Mord vom vergangenen Wochenende an der Prostituierten von den Messerattacken auf offener Straße. Kurz darauf sagte die Polizeisprecherin Mădălina Mezdrea auf Nachfrage der ADZ: „Wir wissen momentan nicht, ob es eine Verbindung zwischen den Fällen gibt, schließen es jedoch nicht aus.“ Ein Tatmotiv hatte der Mann, den die Opfer nur oberflächlich beschreiben konnten, indirekt angegeben. Einem der Opfer sagte er, er habe Streit mit seiner Freundin gehabt.
Am frühen Abend wurde eine dritte Frau mit dem Messer verletzt. Ihre Hilferufe führte eine Streife der Kommunalpolizei auf die direkte Fährte des Täters, der wenige Straßen weiter verhaftet wurde. Der 33 Jahre alte Mann aus Vatra Dornei hat die meiste Zeit der vergangenen Jahre im Gefängnis verbracht, ein Großteil davon wegen Gewaltverbrechen. Weil sich seine Freundin von ihm getrennt hatte, habe er zu dem Rachefeldzug auf Frauen ausgeholt, gestand der Mann noch auf dem Weg zur Polizeidienststelle.
Zur Tötung an der Prostituierten wollte sich Chefkommissar Popescu nicht äußern – er versicherte bloß, dass es einen Kreis an Verdächtigen gibt.