Des Turmes neuer Glanz

Die Turmdachhaube der katholischen Kirche wird mit Kupferplatten gedeckt

Noch glänzen die neuen Kupferplatten, doch sind sie bald genau so dunkel, wie die vom Dach des Rathauses.
Foto: Andrey Kolobov

Hermannstadt - Seit Wochen ist die Turmspitze der römisch-katholischen Dreifaltigkeitskirche  eingerüstet. Die Dachhaube wird nämlich mit neuen Platten gedeckt. „Wir haben uns für Kupferplatten entschieden, weil sie nicht gestrichen werden müssen und länger halten“, erläutert Stadtpfarrer Oskar Raicea. Das letzte Mal wurde das Turmdach vor etwa 15 Jahren gestrichen.

Die Arbeiter, die in einer Höhe von über 40 Metern die Dachhaube neu decken, kommen aus Oderhellen/Odorheiu Secuiesc. Ihr Arbeitsplatz ist nicht nur hoch gelegen, sondern auch eng bemessen. Die höchste Stelle, die mit Kupferplatten gedeckt wurde, liegt knapp 46 Meter über dem Boden. Das regnerische Wetter der letzten Wochen hat die Arbeiten nicht behindert, da man für nötigen Regenschutz gesorgt hat. „Die Gesamtfläche des Turmdaches beträgt über 200 Quadratmeter. Man deckt jedoch immer nur einen Teil des Daches ab“, erklärte Gerhard Leopold, der Kurator und Verwalter der katholischen Gemeinde. Ermöglicht werden die Renovierungsmaßnahmen durch private Spenden, da die Gemeinde sie nicht aus eigener Kasse finanzieren kann. „Seitens des Staates bekommen wir kaum Unterstützung“, stellt Stadtpfarrer Raicea mit Bedauern fest.

Die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts am Großen Ring/Piaţa Mare erbaute Dreifaltigkeitskirche ist die Hauptkirche der Hermannstädter katholischen Pfarrei, zu der weitere vier Gotteshäuser in der Stadt gehören: die Ursulinen- und die Franziskanerkirche sowie die Kapelle am Bahnhofsplatz und jene am Friedhof. An der Franziskanerkirche wird ebenfalls gearbeitet. Desgleichen gehören Kirchen in Holzmengen/Hosman und in Freck/Avrig als Filialen der Pfarrei an. Die Renovierungen an der Kirche in Freck wurden im Vorjahr seitens des Frecker Rathauses gefördert. „Es konnten die Türen und Fenster ersetzt sowie der Innenraum getüncht werden“, berichtet Pfarrer Raicea. Heuer soll auch der stark renovierungsbedürftige Zaun erneuert werden.

Nach der Angabe von Stadtpfarrer Raicea leben in Hermannstadt rund 5000 katholische Gläubige. Davon gehören der römisch-katholischen Gemeinde rund 2100 an, die Restlichen sind griechisch-katholisch.