Kronstadt - Von den Darstellungsformen des Interviews in der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien über die Reformation in Kronstadt vor 475 Jahren bis hin zur Facebook-Kommunikation von jugendlichen Angehörigen der deutschen Minderheit in Ungarn- die Themen der Vorträge, die zwischen dem 5. und dem 7. Oktober an der Kronstädter Transilvania-Universität im Rahmen der vierten Jahrestagung des Forschungszentrums Deutsch in Mittel-, Süd- und Osteuropa (DiMOS) aus Regensburg stattfanden, waren spannend und vielfältig.
Dabei handelt es sich um die erste Kooperation der Universität Regensburg und der Transilvania-Uni betreffend Germanistik. Die Tagungseröffnung fand am Donnerstag, dem 5. Oktober, in der Aula „Sergiu Chiriacescu“ statt. Nach einem musikalischen Auftakt, der vom Musikerehepaar Elena und Paul Cristian dargeboten wurde, begrüßte Adrian Lăcătuş, Dekan der Kronstädter Philologie-Fakultät, die Teilnehmer.
Anschließend meldeten sich zu Wort: Ovidiu Victor Ganţ, Abgeordneter des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR), Wolfgang Wittstock, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen im Kreis Kronstadt, Dr. Carmen Elisabeth Puchianu, Geschäftsführende Vorsitzende der GGR und Prof. Dr. Hermann Scheuringer, Leiter des Forschungszentrums DiMOS an der Universität Regensburg. Der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganţ betonte, dass es wichtig sei, die Tradition der Germanistik in Rumänien weiterzuführen, da die deutsche Minderheit eine enge Verbindung dazu hat. Ebenfalls meinte er, dass das Schulsystem ohne Deutsch als Muttersprache undenkbar wäre und dass die deutschen Schulen eine wichtige Rolle in der rumänischen Gesellschaft spielen. Leider wählen immer weniger Germanistik-Studenten den Lehrerberuf, besonders wegen der schlechten Bezahlung durch den rumänischen Staat.
„Der Lehrermangel und die Lehrbuchproblematik im deutschen Unterricht sind Aufgaben des Staates. Wir tun unser Bestes und haben an unserer Seite wichtige Partner, wie der Deutsche Bundestag, der den Unterricht in deutscher Muttersprache fördert“.
Wolfgang Wittstock, der Vorsitzende des Kronstädter Kreisforums, sprach über die Wichtigkeit der Germanistik-Tradition in Kronstadt und erwähnte das erste Dokument in deutscher Sprache, das aus dem Jahr 1424 datiert- das Statut der Kürschnerzunft.
Im Rahmen der Tagung wurden Vorträge zur aktuellen Forschung über die historische und gegenwärtige Rolle des Deutschen im östlichen Europa geboten. Einen Bericht dazu lesen Sie in den nächsten Nummern der KR.