Deutschland und Frankreich feiern den 60. Jahrestag des Élysée-Vertrags

Botschafterin der Französischen Republik in Rumänien Laurence Auer und Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Rumänien Dr. Peer Gebauer, Januar 2023. Foto: Deutsche Botschaft Bukarest

Bukarest (ADZ) - Deutschland und Frankreich feiern am 22. Januar 2023 den 60. Jahrestag des Élysée-Vertrags. Laut einer Pressemitteilung der deutschen Botschaft werden hierzu-lande der deutsche Botschafter Dr. Peer Gebauer und die französische Botschafterin Laurence Auer den Jahrestag ebenfalls mit deutsch-französischen Veranstaltungen am 19. und 20. Januar begehen.

Beide Botschafter haben am gestrigen Donnerstag offiziell das ARTE-Filmfestival eröffnet, das bis zum 23. Januar in Bukarest stattfindet.

Am 20. Januar steht eine politische Diskussion zwischen den beiden Botschaftern und hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern des rumänischen Außenministeriums, des Präsidialamts und der Kanzlei des Premierministers auf der Agenda. Der deutsche Botschafter und die französische Botschafterin werden auch an einer Debatte mit Schülerinnen und Schülern des französischen Lycée Anna de Noailles und der Deutschen Schule Bukarest teilnehmen.

Außerdem werden die beiden Diplomaten zum ersten Mal ihre Posten tauschen. Der deutsche Botschafter wird einige Stunden mit den Teams der französischen Botschaft verbringen und umgekehrt.

„Mit dem Élysée-Vertrag haben Deutschland und Frankreich vor 60 Jahren eine historische Weichenstellung vorgenommen. An die Stelle jahrhundertealter Auseinandersetzungen trat unsere enge deutsch-französische Freundschaft, die wichtige Impulse für die europäische Einigung und die Weiterentwicklung der Europäischen Union gegeben hat. Ziel der deutsch-französischen Freundschaft ist es, für ein starkes, souveränes, handlungsfähiges Europa einzutreten, in einer friedlicheren Welt und auf Grundlage der regelbasierten Ordnung. Angesichts des brutalen russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wissen wir heute mehr denn je, wie wichtig diese Einigkeit und Solidarität in Europa ist. Klar ist auch, dass Deutschland und Frankreich hierbei eng mit unseren europäischen und transatlantischen Partnern zusammenarbeiten“, erklärte Dr. Peer Gebauer. Der deutsche Botschafter bedankte sich schließlich bei Rumänien für seine konstruktive Rolle und wichtige Unterstützung für die Ukraine, und für die enge Zusammenarbeit mit Deutschland und Frankreich im Rahmen der Moldau-Unterstützungsplattform.

„Über seinen strukturellen Charakter für die bilateralen Beziehungen und das europäische Aufbauwerk hinaus fördert der Élysée-Vertrag eine starke Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland in allen Bereichen, insbesondere in der Außenpolitik, der Verteidigung und der Bildung. Sechzig Jahre nach der Unterzeichnung dieses Vertrags zwingt uns die Rückkehr des Krieges auf unserem Kontinent zu einer immer engeren Zusammenarbeit, um die immensen Herausforderungen zu bewältigen. Gemeinsam mit allen unseren Partnern bauen wir weiter an einem stärkeren, souveräneren, geeinteren und demokratischeren Europa“, sagte Laurence Auer.

Am 22. Januar 1963 unterzeichneten Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer den Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit, besser bekannt als der Élysée-Vertrag. Dieser gilt bis heute als Grundlage für die enge deutsch-französische Freundschaft, die auch eine wichtige Basis für die Entwicklung der Europäischen Union bildet. Mit dem Vertrag von Aachen, der am 22. Januar 2019 von Bundeskanzlerin Merkel und Präsident Macron unterzeichnet wurde, wird der Elysée-Vertrag fortgeschrieben und werden Weichen für die Zukunft gestellt, um wichtige Themen wie Digitalisierung, Bildung, Klima, nachhaltige Technologien sowie verstärkte Kooperation im Bereich Sicherheit und Verteidigung voran zu bringen.