DFDR-Vertreter haben getagt

Pressemitteilung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien

Die zweite ordentliche Vertreterversammlung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) im Jahr 2016 fand am Samstag, den 10. Dezember, im Forumshaus in Hermannstadt statt. Die Sitzung wurde vom DFDR-Vorsitzenden Dr. Paul Jürgen Porr geleitet, an ihr nahmen Vertreter aus allen fünf Regionalforen, den Forums-Stiftungen und der ADJ sowie der Abgeordnete Ovidiu Ganţ, die Unterstaatssekretärin im Departement für interethnische Beziehungen Christiane Cosmatu, Hermannstadts Bürgermeisterin Astrid Fodor und als Gast die deutsche Konsulin Judith Urban teil. Konsulin Urban richtete ein Grußwort an die DFDR-Vertreter.

Die Versammlung hat mit dem traditionellen Wort des Ehrenvorsitzenden Dr. Paul Philippi begonnen, das von Geschäftsführer Benjamin Jozsa vorgelesen wurde. Thematisiert hat Dr. Philippi diesmal die Problematik des Plurikulturalismus und die Spezifität der deutschen Minderheit in Rumänien. Der DFDR-Vorsitzende Dr. Porr ging in seinem Bericht auf die wichtigsten Ereignisse seit der Vertreterversammlung im April ein: Das wichtigste innenpolitische Ereignis waren die Kommunalwahlen, bei denen das Deutsche Forum gut abgeschnitten hat, jedoch mahnte er, jetzt schon die Wahlen 2020 ins Auge zu fassen und junge Leute als Kandidaten aufzubauen. Als außenpolitisch bedeutendstes Ereignis und absolute Premiere bezeichnete Dr. Porr den Besuch der beiden Staatspräsidenten Joachim Gauck und Klaus Johannis im Forum.

Weiterhin erwähnte er die Tagung der deutsch-rumänischen gemischten Regierungskommission, die Teilnahme an den Heimattagen der Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen in Deutschland mit Premier Cioloş, aber auch an Forums-Veranstaltungen im Land und sodann die Teilnahme an der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) in Berlin. Mitgeteilt hat er, dass aufgrund der Jahresplanungskonferenz von November in Temeswar der deutschen Minderheit für 2017 dieselbe Summe wie im Vorjahr aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung steht, während die finanzielle Unterstützung der deutschsprachigen Erzieher auf 1,2 Millionen Euro aufgestockt werden konnte. 

Der DFDR-Abgeordnete Ganţ berichtete über die Probleme, die es im Sommer mit der Überweisung der den Minderheitenorganisationen aus dem Staatshaushalt zustehenden Mittel gegeben hat. Ferner informierte er über die Besuche mit Vize-Premier Dâncu in Berlin und in mehreren Ortschaften im Land und seine Mitgliedschaft in der Präsidentschaftskommission zur Erarbeitung eines Landesprojektes. Während der Wahlkampagne hat er 52 Ortsforen im ganzen Land besucht, dabei über 5000 km zurückgelegt und zum Schluss dem Vorsitzenden in einem schriftlichen Bericht die festgestellten Anliegen dargestellt. Diese seien, so Dr. Porr, zum Teil bereits gelöst worden, die anderen sind in Arbeit.

Unterstaatssekretärin Cosmatu berichtete über das Fortsetzen der Veranstaltungsreihen des Departements trotz finanzieller Engpässe und die enge Zusammenarbeit mit dem Außenministerium. Sie stellte desgleichen den Kurzbericht der Schul- und Jugendkommission im Rat der nationalen Minderheiten vor. Zu erwähnen wäre aus dem von Carmen Reich-Sander verfassten Bericht der DFDR-Schulkommission, dass im Herbst weitere Nullklassen gegründet wurden und es derzeit im Land 7 Schulen mit ausschließlich deutschsprachigem Unterricht gibt (in Mediasch, Kronstadt, Bukarest, Temeswar, Sathmar, Hermannstadt und Mühlbach). Dr. Cristian Chioncel präsentierte die Tätigkeit der Wirtschaftsstiftungen im Zeitraum April – November 2016.

Aus den Kommissionen des Rats der nationalen Minderheiten berichteten desgleichen Carmen Cobliş (Kultur) sowie Benjamin Jozsa (Finanzen) und Dr. Klaus Fabritius informierte über die von der tatarischen Minderheit einberufene Vollversammlung des Minderheitenrates. In den Diskussionen wurde die Beziehung des DFDR zu AGDM und FUEN (Federal Union of European Nationalities) geklärt und die gute Abwicklung des Lehrerförderprogramms durch die deutsche Botschaft und Saxonia-Stiftung hervorgehoben. Einstimmig angenommen wurde das von Geschäftsführer Benjamin Jozsa vorgestellte endgültige Budget für 2016. Beschlossen wurde, den an das Landesforum von den Ortsforen abzuführenden Beitrag im kommenden Jahr nicht zu erhöhen.