Ferdinandsberg/Reschitza - Wegen Schmiergeldgabe, -annahme und Komplizität bei der Schmiergeldvermittlung und -verteilung sind nach zwei Urteilsaufschüben alle von der Nationalen Antikorruptionsdirektion DNA Verklagten aus der Gemeinde Zăvoi bei Ferdinandsberg vom Kreisgericht in Reschitza verurteilt worden. Das Strafmaß bewegt sich zwischen acht Monaten und drei Jahren, wobei drei der Angeklagten zum Vollzug der Gefängnisstrafen, die anderen fünf auf Bewährung verurteilt wurden. Zu Gefängnisstrafen wurde der Kopf des Schmiergeldrings, Ex-Bürgermeister Antonie Bunei, seine rechte Hand in dieser Affäre, sein älterer Sohn, verurteilt, sowie der Sekretär der Gemeinde, der sich als Mittler betätigt hatte. Auf Bewährung oder unter gerichtlicher Beobachtung (mit der Pflicht, sich regelmäßig bei der Polizei zu melden) wurde eine Reihe von Gemeinderatsmitgliedern verurteilt, die mit dem damaligen Bürgermeister Antonie Bunei in der Schmiergeldaffäre gemeinsame Sache gemacht hatten.
Von zwei der Angeklagten sind je 20.000 Euro des Schmiergelds konfisziert worden, von denen eine Tranche von 20.000 Euro der DNA-Antikorruptionsstaatsanwaltschaft erstattet wurde – das Schmiergeld, das zum Flagranti diente – während die anderen 20.000 Euro, der „Schmiergeldvorschuss“ des Belastungszeugen und Anzeigenerstatters, des Temeswarer Geschäftsmanns Romeo Dunca, diesem zurückgegeben werden sollen. Das gegenwärtige Urteil sei noch nicht rechts- und endgültig und könne noch binnen der kommenden zehn Tage angefochten werden, bemerkte der Präsident des Kreisgerichts Karasch-Severin, Rustin Ciasc.
Zur Erinnerung: die Gemeinde Zăvoi verwaltet auch das Freizeitgebiet Poiana Mărului und einen Teil der Ausläufer der Südkarpaten, bzw. des Retezat-Massivs, wo der Temeswarer Geschäftsmann Romeo Dunca ein Skigebiet einrichten wollte. Ex-Bürgermeister Bunei und seine Clique versprachen Dunca, die Formalitäten und vor allem die Frage der zum geplanten Skigebiet gehörenden Grundstücke zugunsten von Dunca zu klären, wenn dieser bereit wäre, dafür unter der Hand 50.000 Euro zu zahlen. Also als Schmiergeld. Dunca erklärte sich zum Schein einverstanden, ging aber zur Antikorruptionsstaatsanwaltschaft DNA, die ein Flagranti organisierte und Bunei daraufhin verhaftete. Im Laufe der Untersuchungen des Korruptionsfalls kamen nach und nach auch die anderen sieben Beschuldigten in die Bredouille der DNA und zeitweise in Untersuchungshaft, allen voran der ältere Sohn von Antonie Bunei, wobei die DNA sie letztendlich trotz aller Tricks der Anwälte von Bunei und Komplizen vor Gericht brachte.