Kronstadt - „Ars vincere tenebras“ zu deutsch „Die Kunst überwindet die Dunkelheit“ lautet das Motto der 17. Auflage des Kronstädter Etnovember-Festivals. Es erinnert an die tragischen Ereignisse im Bukarester Club „Colectiv“, wo viele Jugendliche ihr Leben lassen mussten. Aus Respekt vor den Opfern der Brandkatastrophe wird in diesem Jahr auf das vorgesehene Feuerwerk am Marktplatz verzichtet. Das Feuerwerk war bisher immer der Höhepunkt des zweiten Festivaltages nach dem Fackelzug der ab 17 Uhr von der Weberbastei startete und durch das Schnurgässchen zum Marktplatz führte. Dort wird diesmal nach dem Fackelzug am Springbrunnen, bei den zahlreichen Kerzen, die die Kronstädter in den vergangenen zwei Wochen da niederlegten und anzündeten, der Verstorbenen gedacht. Dem Thema Sicherheit wurde von den Veranstaltern (die Kronstädter Transilvania-Uni, der Verein Detaeye Media & Art, „Stichting Mediateca Braşov-Gent“ in Zusammenarbeit mit dem Bürgermeisteramt Kronstadt) nachträglich ein eigener Programmpunkt gewidmet. Ausgeschrieben wurde ein Projektwettbewerb für Studenten zum Thema Innendekoration und dazu empfohlene Materialien. Ziel des Projektes ist es, anschließend ein Handbuch mit diesen Empfehlungen herauszubringen.
Das Festival startet am Samstag, dem 14. November, 13 Uhr, bei der Aula der Transilvania-Universität in der Bahngasse/str. Iuliu Maniu. Dort werden Vernissagen von Ausstellungen mit Fotos, Malereien, Design, Möbelstücken vorgenommen, Preise verliehen, Workshops organisiert, ein Gitarrenkonzert veranstaltet. Es werden sprechen: Bürgermeister George Scripcaru, Univ.-Rektor Ioan Vasile Abrudan und Bernadette van Damme seitens der Partner vom Bürgermeisteramt Gent (Belgien). Am Sonntag findet im Innenhof der Weberbastei der traditionelle mittelalterliche Jahrmarkt statt, an dem mehrere Kronstädter Folkloregruppen der verschiedenen da lebenden Ethnien (Rumänen, Ungarn, Griechen, Sachsen, Juden) tanzen werden. Für 13.30 Uhr ist der Auftritt der sächsischen Volkstanzgruppe „Korona“ angesagt (Leiterin: Dagmar Cloos); um 16 Uhr bieten die Bläser von „Korona“ ein viertelstündiges Platzkonzert. Ebenfalls zu sehen Handwerker und ihre traditionellen Erzeugnisse; Lebkuchen, Brezeln sowie Glühwein werden angeboten. Um 17 Uhr setzt sich der Fackelzug in Bewegung.
Am Montag, 15 Uhr, findet bei der Philologie-Fakultät der traditionelle Poesie-Marathon statt, moderiert von Adrian Lăcătuş. Um 17.30 Uhr werden beim Geschichtsmuseum rumänische Volkstrachten vorgestellt und ein Workshop für Restauratoren veranstaltet. Um 19 Uhr tritt in der Mansarde des Baiulescu-Hauses auf der Postwiese das Ensemble „Codex“ auf mit einem Konzert mit alter Musik. Willy de Vleeschower wird zusammen mit Corneliu Voicescu bereits am Freitag, 21 Uhr, im „Bier Haus“ (Rossmarkt/Str Bariţiu 8) eine Guitar-Jam-Session bestreiten.