Reschitza – Die Stadt Reschitza hat, entsprechend einer mit dem Verkehrsministerium in Bukarest getroffenen Übereinkunft, die Sanierung der Eisenbahnstrecke Reschitza Süd – Reschitza Nord – Berzovia – Gataja – Wojteg (in den Eisenbahnfahrplänen: Voiteni) bis zur Versteigerungsreife gebracht – bekommt jedoch von CFR Infrastructură nicht das finale Plazet für eine Ausschreibung der Durchführungsarbeiten in Form einer Genehmigungsunterschrift. Ioan Popa, der Bürgermeister von Reschitza und Projektinitiator: „Durch die Blume lassen sie uns wiederholt wissen, dass sie es vorziehen, selber ab nun die Zügel zu übernehmen. Ob sie sich aber auch bewusst sind, dass die Ausführungszeit galoppierend knapper wird?“
Fakt sei nämlich, dass Reschitza schon seit einem Jahr alle vorbereitenden Dokumentationen fertiggestellt hat und seither auf das befreiende Plazet der trägen Eisenbahnleute wartet. Fertigstellungstermin des Vorhabens, das mehrheitlich mit EU-Mitteln finanziert werden soll, ist nämlich Sommer, spätestens Spätherbst 2026. Und bei einer 60 km langen Strecke, mit 18 Brücken und zahlreichen kleineren Bachlauf-Überquerungen im Banater Hügel-Vorland, sowie bei einer realistischen Schätzung einer Ausschreibungsdauer bis Zuschlag in Rumänien von mindestens vier Monaten bleibt nicht mehr viel Zeit zum Ausbau der Strecke für Fahrten mit bis zu 120 Stundenkilometern.
Das Vorhaben, das auf Initiative von Popa als Partnerschaftsprojekt zwischen den Kreisräten Karasch-Severin und Temesch und den Munizipalräten Reschitza und Temeswar gestartet wurde, stockt zurzeit, weil CFR Infrastruktur, der faktische Nutznießer des Vorhabens, durch Verzögerung mauert. Popa, der Initiator, ist nun soweit von den Eisenbahnleuten weichgeklopft, dass er bereit ist, das Handtuch zu werfen (oder den Gordischen Knoten zu lösen...): Reschitza wird aller Wahrscheinlichkeit nach in den nächsten Wochen die Dokumentationen für das Projekt in die Hände von CFR Infrastructur˛ legen. Womit, fast ebenso wahrscheinlich, das Vorhaben der Verbesserung der Eisenbahnfahrten im Südbanat und bis an den Temeswarer Flughafen auf Eis gelegt – wenn nicht begraben wird.
„Das Eisenbahnprojekt Reschitza – Voiteni – Temeswar, vor allem die uns zugefallene Strecke Reschitza – Voiteni, hofften wir zu gutem Ende führen zu können. Nun scheint´s, dass wir dem Druck von CFR Infrastructură nachgeben müssen. Wir werden ihnen die Machbarkeitsstudie übergeben, damit sie die Ausschreibung machen können. Letztend-lich wird es dadurch für uns einfacher und wir müssten uns ja eigentlich freuen: Eine Sorge weniger. Zudem: wir haben nicht auch das noch unbedingt gebraucht!“
An CFR Infrastructur˛ gewandt sagte Popa noch: „Die wären gut beraten, wenn sie sich sputen würden mit der Ausschreibung. Die Zeit ist extrem kurz geworden. Winter 2026 ist recht bald. Da es allerdings um eine Streckenerneuerung geht, können die Arbeiten sofort, ohne viel Vorheriges, begonnen werden. Aber ein Stressprojekt bleibt es trotzdem. Mal sehen, was jetzt die Eisenbahn mit der heißen Kartoffel macht!“