Hermannstadt - Bräuche wollen gepflegt werden und also lud der Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, Reinhart Guib, auch heuer Vertreter der eigenen Kirche, der politischen Vertretung der Deutschen in Rumänien, des deutschen Generalkonsulats sowie der deutschsprachigen Institutionen und Einrichtungen in Hermannstadt/Sibiu zum Neujahrsempfang ein. Dienstagmittag wurden ihm und seiner Gattin Henriette im Festsaal des Bischofspalais die traditionellen Neujahrsgrüße und -wünsche überbracht. Dabei wurde auf das vergangene Jahr zurückgeblickt und eine Ausschau auf das neue Jahr gehalten.
Den Rückblick leitete Bischofsvikar Dr. Daniel Zikeli in seiner Ansprache ein. Er erinnerte daran, dass der Bischof beim vorjährigen Neujahsempfang gebeten hatte, Anregungen und Impulse einzureichen für die Gestaltung der gemeinsamen Zukunft in der Kirche und für die zukünftige Zusammenarbeit. Die damals ausgestreuten Samenkörner haben zu gedeihen begonnen, sind in fünf Arbeitsgruppen besprochen worden, deren Schlussfolgerungen sowie jene aus zahlreichen anderen Versammlungen flossen in das Konzeptpapier „Zukunft Kirche“ ein. Enstanden sei dieses im Glauben, dass die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien Zukunft hat und unter diesem Zeichen werde heuer fortgesetzt, so Dr. Zikeli.
Dass das, was der evangelischen Kirche im Vorjahr gewünscht worden sei, größtenteils in Erfüllung gegangen ist, stellte der Kreisratsvorsitzende Martin Bottesch fest. Er sprach als Repräsentant des Deutschen Forums und wies darauf hin, dass es zwar Kirche und Forum als Institutionen gibt, es sich aber um dieselbe Gemeinschaft handelt. Dieser Gemeinschaft wünschte er, es möge ihr 2012 nicht schlechter als 2011 ergehen. Die Wünsche für allerbeste Gesundheit sprach Dr. Paul Jürgen Porr, als Arzt und Vorsitzender des Siebenbürgenforums aus, „denn das Gesundheitswesen wird heuer kaum besser werden“. Sein zweiter pragmatischer Wunsch: Wenn (entsprechend vorläufiger Volkszählungsergebnisse) nur halb so viele Sachsen wie vor zehn Jahren geblieben sind, mögen diese umso besser zusammenhalten.
Als Repräsentant der Bundesrepublik Deutschland überbrachte Generalkonsul Thomas Gerlach gute Wünsche. „Wir sind gefragt“ versicherte Prof. Dr. Stefan Tobler, der Leiter des Departements für evangelische Theologie, am Ende seiner Ausführungen.
In seiner Dankesrede ließ Bischof Guib das vorige Jahr mit seinen vielfältigen Ereignissen nochmals Revue passieren und sprach die Zuversicht aus, dass die Samenkörner weiter gedeihen. Er dankte für die zahlreichen Vorschläge und Anregungen, die in das Konzeptpapier einflossen, dessen Reifen ihn auch heuer beschäftigen wird.