Temeswar – Das Nachbarland Ungarn hat nun grünes Licht gegeben für den letzten Abschnitt seiner Autobahn gegen Osten bzw. für die Trasse der Autobahn M43, die die ungarische Ortschaft Mako mit der rumänischen Staatsgrenze und Nadlak verbinden soll. Gemäß der optimistischen Prognose der ungarischen Bauausführer werden die Arbeiten bis September 2014 fertiggestellt sein. Damit wird bis dahin, wenn alles gut läuft, Temeswar und Rumänien, nahtlos ohne Unterbrechungen, an das europäische Autobahnnetz angeschlossen sein.
Laut Vertreter des Bauausführers wird dieser Autobahnabschnitt mit einer Gesamtlänge von 23 Kilometern 46,49 Milliarden Forint bzw. 146,5 Millionen Euro kosten. Das Nachbarland verfolgt übrigens, trotz seiner eigenen Finanzschwierigkeiten, weiterhin gezielt seine geplante Strategie der Straßeninfrastruktur: Die ungarische Regierung wird für die Zeitspanne 2014-2020 mindestens 1000 Milliarden Forint bzw. 3,36 Milliarden Euro für die weitere, zügige Entwicklung seiner Straßzeninfrastruktur aus dem Haushalt bereitstellen.
Wegen Finanzierungsschwierigkeiten mussten die Arbeiten an der vorgenannten Autobahnstrecke trotzdem für einige Jahre unterbrochen werden. Auch die Tatsache, dass die rumänische Seite es sich in dieser Zeit mit dem Bau der Autobahn Arad- Nadlak allzu schwer gemacht hatte, scheint auch eine wichtige Rolle gespielt zu haben. Es scheint praktisch eine Sache der Unmöglichkeit, dass der gewünschte Anschluss an die ungarische Autobahn von rumänischer Seite bis zur Deadline im September nächsten Jahres verwirklicht werden kann.
Die rumänische Autobahn zwischen Arad und Nadlak ist in zwei Trassen eingeteilt: Der Bau an der Strecke zwischen der Arader Ringstraße und Petschka/Pecica, der von dem österreichischen Bauausführer Alpin durchgeführt wird, befindet sich derzeit in fortgeschrittenem Zustand. Trotz der Verspätungen und nicht eingehaltenen Fristen, kann diese Trasse wahrscheinlich bis Ende laufenden Jahres fertiggestellt werden. Große und für CNADNR, die Landesgesellschaft der rumänischen Autobahnen und Nationalstraßen, schwer lösbare Probleme gibt es nach wie vor auf der Baustelle der letzten Autobahn-Trasse, die Petschka mit Nadlak und der rumänisch-ungarischen Grenze verbinden soll. Nachdem die Antikorruptionsbehörde DNA hier ein riesiges schwarzes Loch, das heißt Betrug und beachtliche Unterschlagungen von EU-Geldern, entdeckt hatte, wurde der Bauvertrag mit der Firma Romstrade gekündigt, deren Eigentümer Nelu Iordache verhaftet und vor Gericht gestellt. CNADNR hat unterdessen, am 9. April, eine neue Versteigerung für diesen Bauvertrag ausgeschrieben. Die CNADNR-Leitung gibt sich zu diesem heiklen Thema bedeckt- optimistisch: Man schätzt allgemein ein, dass diese Autobahnstrecke in maximal einem Jahr ihrer Bestimmung übergeben werden könnte. Behindert wird die ganze Sache auch durch das Fehlen wichtiger politischer Entscheidungen: Es wurde bisher, da die Entscheidung über den Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum verschoben wurde, noch keinen Endbeschluss betreffend den Bau eines Grenzübergangs an der rumänisch-ungarischen Staatsgrenze getroffen.
Unter diesen Bedingungen kann man also von rumänischer Seite kaum von genauen Fristen sprechen, die Autobahn Arad-Nadlak wird also wahrscheinlich nicht bis September 2014 noch nicht fertig sein.