Temeswar – Nach zweijähriger Planung und zweimaligem Aufschub feiert das Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“ Ludwig van Beethovens an der Rumänischen Nationaloper Temeswar an diesem Sonntag Premiere um 19 Uhr. Bei der Inszenierung handelt es sich um eine enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturzentrum Temeswar, durch dessen Unterstützung der Dirigent Friedrich Pfeiffer die musikalische Leitung der Ballettvorstellung übernimmt. Außerdem wurde als Gast der Choreograf Ballettmeister Ovidiu Matei Iancu von der Bukarester Staatsoper gewonnen. Das Bühnenbild zeichnet Drago{ Buhagiar. Das bereits zum Beethovenjahr 2020 anlässlich des 250. Geburtstags des Komponisten geplante Stück musste wegen der Restriktionen mehrmals verschoben werden. Besonders an der Premiere ist unter anderem der Beitrag von Lila Scharand aus Wien, die auf Wunsch des Dirigenten zur Premiere das Bassetthorn spielen wird. Dieses besondere Instrument wird im Gegensatz zu Lebzeiten Beethovens heutzutage so selten gespielt, dass keins in Rumänien auffindbar war, so Mona Petzek, die Leiterin des Deutschen Kulturzentrum Temeswar.
Bei den „Geschöpfen des Prometheus“ handelt es sich um die einzige vollendete Ballett-Komposition Beet-hovens, die 1801 erstmalig am Wiener Hofburgtheater aufgeführt und der Kaiserin Maria Theresia zugeeignet wurde. Das Libretto hatte der Wiener Ballettmeister Salvatore Viganó geschrieben und Beethoven angefragt, die Musik zum Werk zu schreiben. Beethoven setzt in diesem Werk in experimenteller Weise zum ersten und letzten Mal das Bassetthorn und die Harfe ein, die sonst in keinem seiner Werke zu hören sind. Für beide Künstler war das Werk ein großer Erfolg und ein Meilenstein in ihrer Karriere.
Der gebürtige österreichische Gastdirigent Friedrich Pfeiffer war über 30 Jahre lang Hornist der verschiedensten renommierten Wiener Orchester, Hausdirigent der Wiener Staatsoper, hatte verschiedene Gastdirigent-Engagements in Europa und Asien und leitet seit über zehn Jahren Aufführungen der Moldawischen Staatsoper in Kischinew/Chișinău. In der Zeit hat Pfeiffer wiederholt Werke an den Opernhäusern in Klausenburg und Bukarest geleitet, unternahm öfters Tourneen nach Asien und stand bereits vor fünf Jahren vor dem Temeswarer Publikum mit der „Unvollendeten 7. Sinfonie Beethovens.
Die Vorstellung „Die Geschöpfe des Prometheus“ dauert rund eine Stunde, wird Zuschauern ab 5 Jahren empfohlen und wird an der Temeswarer Oper auch am 14. Januar, ebenfalls ab 19 Uhr aufgeführt. Der Saal darf gemäß geltender sanitärer Vorkehrungen nur zur Hälfte besetzt werden, das Tragen der Maske im Inneren ist verpflichtend und der Eintritt wird nur mit grünem Covid-Zertifikat gestattet.