Arad – Sie wollten der Familie eine Geldstrafe erteilen, beschlossen aber, zu helfen: Die Arader Gendarmen unterstützen seit einigen Monaten eine arme Familie aus Arad mit Geld- und Sachspenden, berichtet Mediafax. „Es war ein kalter Februar-Abend, als über die Notrufnummer 112 eine Meldung bei dem Arader Kreisinspektorat der Gendarmerie einging. Ein paar Jugendliche glaubten zu wissen, dass ein etwa 45-jähriger Mann ein Kind im Park entführen wollte“, erzählen die Arader Gendarmen auf dem Sozialnetzwerk Facebook. Vor Ort stellten sie fest, dass der Mann eigentlich der Vater des elfjährigen Kindes ist, der seinen Sohn nach Hause bringen wollte. Das Kind wehrte sich aus Leibeskräften, nach Hause zu gehen. Den Gendarmen gegenüber erzählte der Junge, dass er nicht nach Hause gehen wolle, weil es dort kalt und dunkel sei und sie keinen elektrischen Strom hätten.
Die Gendarmen begleiteten den Jungen und seine 13-jährige Schwester nach Hause und wollten den Eltern eine Strafe erteilen, weil sie die Minderjährigen unbeaufsichtigt im Park gelassen haben. Die Realität vor Ort rührte sie jedoch zu Tränen. Sie fanden heraus, dass der Mann seit vier Jahren die beiden Kinder allein großzieht – die Mutter habe sich seitdem nicht mehr gemeldet. Der Mann teilte den Gendarmen mit, dass sie keinen Strom und kein Warmwasser haben, seitdem er arbeitslos ist. „Trotzdem hatte er seine Kinder nicht vernachlässigt und ging als Tagelöhner arbeiten, um ihnen Essen kaufen und für ihre Bildung sorgen zu können“, berichten die Gendarmen. Auf die Geldstrafe wurde sofort verzichtet. Mehr noch: Die Gendarmen sammelten Geld und Sachspenden von ihren Kollegen und anderen Menschen, die helfen wollten, und brachten sie der Familie. Trotz der schwierigen Situation hat das Mädchen gute schulische Ergebnisse, sodass die Gendarmen nun die notwendigen Schulsachen für die Kinder beschaffen wollen. „Momentan hat der Vater einen festen Arbeitsplatz und die Situation hat sich etwas verbessert. Doch wir Gendarmen wollen den beiden Kindern weiterhin zur Seite stehen“, versprechen sie.