Hermannstadt - Die über dreieinhalb Meter hohen Marionetten interpretierten am Donnerstagabend vor dem Blauen Stadthaus am Großen Ring/Piaţa Mare Auszüge aus Rossinis Oper „Der Barbier von Sevilla“. Es war die fünfte und letzte Aufführung in Hermannstadt/Sibiu. An zwei Samstagen, einem Sonntag sowie am 25. und 26. Juli erfreuten sich Hunderte von Zuschauern nicht nur der großartigen Musik und des Playback-Gesangs, sondern auch eines ungewöhnlichen Schauspiels.
Jung und Alt verfolgten gebannt die Handlung, ungeachtet dessen, dass der Text auf Italienisch vorgetragen wurde. Den riesigen Marionetten folgten besonders die kleinen Zuschauern, die an der Absperrung förmlich klebten, mit gemischten Gefühlen. Einige beobachteten jede Geste und jeden Schritt dieser außerordentlichen Schauspieler, andere hingegen brachen in Tränen aus, sobald sich ihnen einer dieser Riesen näherte.
Die überdimensionierten Marionetten wurden von Schauspielern aus Deva geführt. Das Konzept zur Vorstellung hatte der Regisseur McRanin entworfen. Das Hermannstädter Publikum bewies aber zum wiederholten Mal die Vorliebe nicht nur für klassische Kunst, sondern auch für das Ungewöhnliche.