„Die Lichter von Caravaggio“

Kunstausstellung steht bis Ende Februar offen

Feierliche Eröffnung der „Caravaggio“-Ausstellung im Kunstmuseum Temeswar. Kunsthistoriker und Politiker aus Italien und Rumänien kamen zusammen. Foto: Raluca Nelepcu

Temeswar – Ein von Michelangelo Merisi da Caravaggio signiertes Werk ist seit Samstag im Nationalen Kunstmuseum Temeswar/Timișoara (MNArT) zum ersten Mal in Rumänien zu sehen. Es ist das Originalgemälde des italienischen Barockmalers aus dem Jahr 1597 mit dem Titel „Von einer Eidechse gebissener Junge“. Die am Samstag eröffnete Ausstellung trägt den Titel „Die Lichter von Caravaggio. Der Beginn der Moderne in der europäischen Malerei, Meisterwerke aus der Sammlung Roberto Longhi“ und zeigt 43 Werke, die aus Florenz stammen. Neben dem Originalwerk Caravaggios sind Werke von Künstlern aus seinem Umkreis wie Lorenzo Lotto, Juseppe Ribera, Gian Battista Caracciolo, Dirck van Baburen, Mattia Preti, Gerrit Van Honthorst usw. zu sehen.

Die Kunstausstellung, die bis zum 28. Februar 2025 für Besucher offensteht, kam durch die Mitarbeit des MNArT mit der Fondazione di Studi di Storia dell’Arte Roberto Longhi in Florenz und Civita Mostre e Musei in Rom zustande. Finanziert wird das Projekt, das unter der Schirmherrschaft der Kulturministerien Rumäniens und Italiens steht, vom Temescher Kreisrat. Die Ausstellung, die den Gemälden Caravaggios und den vom hochgeschätzten italienischen Maler inspirierten Künstlern gewidmet ist, ist in der „Ioachim Miloia“-Galerie des Baraockpalais´ aufgebaut – dort, wo auch die Brâncuși-Ausstellung im Kulturhauptstadtjahr zu sehen war.

„Als Vorsitzende der Longhi-Stiftung freue ich mich, dass die Ausstellung des Nationalen Kunstmuseums Temeswar es einem breiten rumänischen Publikum ermöglicht, mit zwei Persönlichkeiten der italienischen Kulturwelt des 20. Jahrhunderts, Roberto Longhi und Anna Banti, und ihrem außergewöhnlichen Erbe in Kontakt zu treten. Die Gemäldesammlung der Familie Longhi, die mit Caravaggios ´Ragazzo morso da un ramarro´ (Von einer Eidechse gebissener Junge) ihren Höhepunkt erreichte, fiel mit der Wiederentdeckung dieser heute weltweit anerkannten Kunstrichtung zusammen“, so die Kunsthistorikerin Cristina Acidini, Präsidentin der Longhi-Stiftung und Kuratorin der Ausstellung. Ihr zur Seite standen, ebenfalls als Kuratorinnen, Maria Cristina Bandera aus Italien und Andreea Foanene vom MNArT. Bei der Eröffnung der Ausstellung war auch der Vorsitzende des Ausschusses für Kultur, Wissenschaft und Bildung der italienischen Abgeordnetenkammer, Federico Mollicone, zugegen.

„Diese Ausstellung ist ein kulturelles Ereignis von außerordentlicher Bedeutung, das die Essenz der Tradition der klassischen europäischen Malerei in einem historischen Moment, der von tiefgreifenden globalen Umgestaltungen geprägt ist, in den Vordergrund stellt. Die Ausstellung zeigt Meisterwerke, die einen komplexen Dialog zwischen dem künstlerischen Erbe der Sammlungen Ormos Zsigmond, Roberto Longhi und dem Tenebrismus widerspiegeln. Gemeinsam machen diese Sammlungen die historisch-ästhetischen Verbindungen des Alten Europa nutzbar und erinnern das Publikum an die starken Wurzeln der europäischen Tradition, die in den wiederkehrenden Idealen der Schönheit und Harmonie der neu interpretierten Antike verankert sind, sowie an die bedeutende Kraft der Kontraste im Dialog und in der Reflexion“, sagte der Direktor des Temeswarer Kunstmuseums, Filip Petcu.

Die Ausstellung kann von Mittwoch bis Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr besichtigt werden. Tickets gibt es am Museumseingang zum Preis von 80 Lei, sowie online unter mnart.museum. Über die Ausstellung werden BZ und ADZ noch berichten.