Die Lok machte sich selbstständig

Foto: agerpres

Kronstadt - Fast genauso wie in dem Actionthriller, der zur Zeit auf einem Spielfilmkanal ausgestrahlt wird, trug sich ein Zwischenfall mit einer sich talabwärts selbstständig gemachten Eisenbahnlokomotive zu. Diese sollte von dem Rangierbahnhof von Kronstadt/Braşov nach Predeal fahren, um von dort aus einige Waggons zu übernehmen. Unterwegs, in der Bahnhofsstation Dârste – nur einige Kilometer von Kronstadt entfernt – verließ der Lokführer seinen Führerstand, um einige Frachtpapiere abzugeben und die Toilette aufzusuchen. Dabei ließ er den Antrieb der Lok eingeschaltet – was zum Verhängnis wurde. Denn die Lok begann sich rückwärts, in Richtung Kronstadt zu bewegen und gewann schnell an Geschwindigkeit. Da der Lokführer noch rechtzeitig Alarm auslösen konnte, wurde die Lok durch mehrmaliges Umschalten der Weichen auf ein totes Gleis gebracht, an dessen Ende sich ein Rammbock befindet, der sie zum Stehen gebracht hätte. Doch dazu kam es nicht, denn in einer scharfen Kurve flog die tonnenschwere Zugmaschine vom Gleis, riss zwei Hochspannungsmasten mit und kippte um. Zum Glück gab es keine Personenschäden, doch der Sachschaden ist erheblich und nur genaue technische Untersuchungen werden zeigen, ob die Lok – mit oder ohne Führer – noch jemals Waggons ziehen wird. 
Die sofort eingeleiteten Untersuchungen sollen auch Antwort auf die Frage geben, wie es überhaupt möglich war, dass trotz komplexer Sicherheitseinrichtungen wie z. B. die „Totmannschaltung“, die Lok sich selbstständig machen konnte.